Sozialarbeiterinnen an Grundschulen in Niederkrüchten
In Niederkrüchten gibt es eine bemerkenswerte Initiative zur Stärkung der sozialen Betreuung an Grundschulen. Sozialarbeiterinnen werden zukünftig an mehreren Grundschulen eingesetzt, um den Schülerinnen und Schülern in verschiedenen Belangen unterstützend zur Seite zu stehen. Diese Sozialarbeiterinnen sollen nicht nur bei Problemen und Konflikten helfen, sondern auch präventiv tätig werden, um das soziale Miteinander an den Schulen zu fördern. Die Einführung dieses Programms ist eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung des schulischen Umfelds und zur Unterstützung der Schülerinnen und Schüler in ihrer persönlichen Entwicklung. Eltern, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler zeigen sich gleichermaßen positiv über die Präsenz der Sozialarbeiterinnen an den Grundschulen in Niederkrüchten.
Schulsozialarbeiterinnen in Niederkrüchten: Flexibles Arbeiten und vielfältige Aufgaben im Schulalltag
Den typischen Alltag als Schulsozialarbeiterin gibt es nicht! Dieser Aussage stimmen Liz Flor (41) und Sabrina Vieten (45), Schulsozialarbeiterinnen in der Gemeinschaftsgrundschule Elmpt (GGS) und der Katholischen Grundschule Niederkrüchten (KGS), bedingungslos zu. „Das ist aber auch gut so, weil wir uns jeden Tag auf neue Situationen einlassen“, so Liz Flor. Sowohl sie als auch ihre Kollegin seien nur wenig im Stundenplan eingebunden und arbeiteten viel auf Zuruf. Spontane Elterngespräche und Kriseninterventionen gehörten genauso zu ihren Aufgabenfeldern wie Telefonate und Vermittlungsarbeit.
Schulsozialarbeit in Grundschulen: Vielseitige Unterstützung für Kinder, Eltern und Lehrer in Niederkrüchten
Feste Unterrichtseinheiten gebe es aber ebenso. So ist für die Dritt- und Viertklässler der KGS zwischen Frühjahr und Herbst jeweils wöchentlich eine Unterrichtsstunde für das Sozialkompetenztraining vorgesehen. An der GGS profitierten bis zuletzt alle Schuljahre von einer Stunde pro Woche; nach einem neuen Konzept wird ein kompletter Schultag je Klasse und Schulhalbjahr eingeplant.
Die Anfänge der Schulsozialarbeit, zunächst an den Gesamtschulen, sind in Deutschland auf die 1970er Jahre zu datieren und wurden vor allem im Zuge der Einführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes ab 1990/91 nach und nach auch an anderen Schulen etabliert. Seit Juni 2021 sind sämtliche Angebote der Schulsozialarbeit eine gesetzlich geregelte Leistung der Kinder- und Jugendhilfe.
In allen Angeboten sprechen die von der Gemeinde Niederkrüchten angestellten Schulsozialarbeiterinnen mit den Kindern über schul- und auch alltagsrelevante Themen. „Vordergründig geht es dabei um Bereiche wie etwa Achtsamkeit, Rücksichtnahme, den Umgang miteinander, Mobbing und Streitschlichtung“, zählt Sabrina Vieten auf.
Zur Durchführung von übergreifenden Projekten, wie zum Beispiel im Bereich Medienkompetenz, treffen sich die Diplomsozialpädagoginnen an beiden Schulen und arbeiten gemeinsam mit den Lehrern und den Schülerinnen und Schülern der dritten und vierten Schuljahre.
Als eine „unglaubliche Herausforderung“ haben Sabrina Vieten und Liz Flor die Corona-Krise in Erinnerung. Durch die ausgesetzte Präsenzpflicht hätten sowohl Eltern als auch Kinder den Großteil der Angebote der Schulsozialarbeit nicht nutzen können und seien auf sich allein gestellt gewesen. Manche Beratung habe zwar über Telefon, Email, die Plattformen der sozialen Medien und auch über das Konzept „Walk and Talk“ stattfinden können, bei dem Gespräche mit Maske, auf Abstand und im Freien geführt wurden. Doch merke man heute noch, dass die Situation extrem schwierig gewesen sei und die Zeit Spuren hinterlassen habe. „Manche Kinder sind verlorengegangen!“
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