Nutella feiert 60. Geburtstag: Fünf kritische Fakten

Nutella feiert in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag und zu diesem Anlass werden fünf kritische Fakten über das beliebte Schokoladen-Nuss-Brotaufstrich enthüllt. Die weltberühmte Marke, die von Ferrero produziert wird, hat seit ihrer Einführung im Jahre 1964 eine treue Anhängerschaft gewonnen. Doch hinter der leckeren und süßen Fassade verbergen sich einige kontroverse Aspekte. Unter anderem wird diskutiert, wie gesund der Konsum von Nutella tatsächlich ist und wie nachhaltig die Produktion des Produkts ist. Darüber hinaus werfen Experten auch einen Blick auf die Zutatenliste und die Marketingstrategie von Nutella. Diese kritischen Fakten werfen ein neues Licht auf das Lieblingsprodukt vieler Menschen und regen zum Nachdenken über den Konsum an.

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Nutella feiert Geburtstag: Kontroverse um Kinderarbeit und Umweltschäden

Nutella ist nicht einfach nur eine Nuss-Nougat-Creme. Nutella ist der Brotaufstrich der Konflikte. Das fängt schon beim Namen an: Heißt es nun der, die oder das Nutella? Egal, wie man es über den Frühstückstisch ruft, irgendjemand hat garantiert etwas einzuwenden: „Nein, es heißt doch die Nutella“, „Nutella hat gar keinen Artikel“ oder: „Wir haben aber nur Nusspli“ (Letzteres ist wohl die seltenste Variante). Der italienische Hersteller Ferrero gab dem „Express“ 2021 eine ganz klare Antwort auf die „Artikel-Frage“: Nutella hat keinen. Die Fans hätten freie Wahl, Hauptsache, es sei „ihr“ Nutella. Sehr diplomatisch für einen Konzern, der schon mit Kinderarbeit in Verbindung gebracht wurde. Und da beginnt der nächste Konflikt: Kann man Nutella kaufen, wenn man Wert auf Menschenrechte legt?

Kritische Fakten über Nutella: Streit um Palmöl und Menschenrechte

Kritische Fakten über Nutella: Streit um Palmöl und Menschenrechte

1. Es gibt Vorwürfe gegen Ferrero wegen Kinderarbeit. Schon 2016 warfen Recherchen der britischen Zeitung „The Sun“ den Verdacht auf, dass Ferrero Kinderarbeit unterstütze. Als das ZDF 2021 nachhakte, hieß es vom Unternehmen, dass man nur 45 Prozent der Produktionsketten nachvollziehen und deshalb Kinderarbeit nicht ausschließen könne. Auf Anfrage unserer Redaktion schreibt Ferrero etwas schwammig: „Wir setzen uns für eine Lieferkette ein, die Bauern und ihre Gemeinschaften stärkt und Mensch und Umwelt schützt. Wir suchen proaktiv nach Möglichkeiten, die soziale Agenda voranzutreiben, wobei wir uns besonders auf gefährdete Gruppen wie Kinder, Frauen, Wanderarbeiter, Menschenrechtsverteidiger, indigene Völker und Gemeinschaften sowie unterrepräsentierte Bevölkerungsgruppen konzentrieren.“ Doch Nachhaltigkeitsreferentin Juliane Bing von der politischen Entwicklungsorganisation Inkota warnt: „Man kann Kinderarbeit bei Unternehmen wie Ferrero nicht ausschließen.“ Der Hauptgrund für diese Menschenrechtsverletzung sei Armut – und solange Ferrero keine fairen Preise für seinen Kakao zahle, unterstützt das Unternehmen damit das Problem auf den Plantagen in Ghana und der Elfenbeinküste.

Der wahre Preis von Nutella: Umstrittene Inhaltsstoffe und ethische Bedenken

2. Das Palmöl im Nutella ist umweltschädlich. Als die französische Umweltministerin Ségolène Royal 2015 zum Boykott gegen Nutella aufrief, weil für das Palmöl Regenwaldflächen gerodet würden, antwortete Ferrero: „Der Anbau der Ölpalme kann mit dem Respekt von Umwelt und Bevölkerung einhergehen.“ Doch was bedeutet das genau? „Ferrero engagiert sich seit vielen Jahren für eine nachhaltige Palmölbeschaffung und hat sich verpflichtet, Palmöl zu beziehen, das frei von Abholzung und Ausbeutung ist“, schreibt das Unternehmen. So beziehe man seit 2015 zu 100 Prozent durch die Umweltinitiative Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) als segregiert zertifiziertes Palmöl. Das Segregationsmodell stelle sicher, dass nachhaltig produziertes Palmöl über die gesamte Lieferkette hinweg von konventionell erzeugtem Palmöl getrennt bleibe. Der Umweltschutzorganisation Greenpeace geht das nicht weit genug: „Während die Umwelt- und Menschenrechtsprinzipien des RSPO auf dem Papier gut aussehen, versagt das Zertifizierungssystem weiterhin bei der Einhaltung dieser Vorschriften durch die Palmöl-Produzenten“, sagt eine Sprecherin. Unterdessen nehme die Abholzung in Indonesien wieder zu, und der Raubraub durch Palmölkonzerne raube den vor Ort betroffenen Menschen – einschließlich indigener Völker – weiterhin die Lebensgrundlage.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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