Die Studiobühne Opladen präsentiert ihr neuestes Stück mit dem provokanten Titel Eine KI wird vor Gericht gestellt. In dieser Inszenierung wird eine künstliche Intelligenz auf die Anklagebank gesetzt und muss sich vor einem Gericht verantworten. Das Stück wirft wichtige Fragen zur ethischen Verantwortung von Technologie und zum Verhältnis zwischen Mensch und Maschine auf. Die Zuschauer werden in eine Welt entführt, in der maschinelle Intelligenz mit rechtlichen Konsequenzen konfrontiert wird. Diese innovative Inszenierung verspricht, das Publikum zum Nachdenken anzuregen und kritische Diskussionen über die Zukunft von Technologie und Gesellschaft anzuregen. Ein Stück, das aktuelle Debatten über KI und ethische Fragen aufgreift und auf die Theaterbühne bringt.
Künstliche Intelligenz vor Gericht: Theaterstück stellt ethische Fragen
Fluch oder Segen? Dient Künstliche Intelligenz das Leben oder wird sie zur Gefahr, die sich irgendwann nicht mehr beherrschen lässt? Diese Fragen stellen sich die Besucher der Studiobühne während und noch nach der Aufführung der jüngsten Produktion auf der Bunkerbühne. Die wurde für die vierte Regiearbeit von Sabine Lüer und Inga Engels-Kunz zum Gerichtssaal umgebaut, auf der Anklagebank sitzt „Robin“, ein Android der Premium-Klasse 1A Doppel-Plus.
Das erste Theaterstück der Kölner Autorin Anne-M. Kessel spielt im Jahr 2024, in dem es nicht mehr ungewöhnlich ist, bestimmte Aufgaben Robotern zu überlassen. Robin ist die technisch innovativste KI und darauf programmiert, einem Menschen als Altenpflegekraft zu dienen und ihm unter keinen Umständen Schaden zuzufügen. Durch eine Übermedikation hat sie den ihr anvertrauten 94-jährigen schwerkranken Joseph Müller umgebracht. „Willentlich und wissentlich“, wie der Staatsanwalt, den Stephan Schindler mit leicht überheblicher Strenge spielt, betont.
Das Urteil des Gerichts lautet schuldig – die Abstimmung des Publikums fiel in den ersten beiden Vorstellungen anderes aus –, Robin wird deaktiviert und verschrottet. Kann so die geöffnete Büchse der Pandora noch verhindert werden? Der Video-Abspann hat noch eine Überraschung parat.
Drama auf der Bühne: Debatte um KI als Segen oder Fluch
Die Audio-Szenen sind eingespielt und genauso wie die Präsentation von Videoaufnahmen im Bühnenhintergrund mit Hilfe von KI-Tools, Technikerin Sarah P. Ehrke ist ausdrücklich im Programmheft vermerkt. Die kühle vorsitzende Richterin (Barbara Heisinger) zeigt, ebenso wie ihre Beisitzerinnen (Jutta Fichtner, Carmen Pöggel) keinerlei Emotion, weder bei Ordnungsrufen noch bei der Befragung der vier Zeugen.
Neben der früheren Altenpflegerin, der „das Ding“ den Job weggenommen hat, treten zunächst der Kommissar (Michael Göttsche) und eine kompetent wirkende KI-Sachverständige (Barbara Wojaczek) in den Zeugenstand. Die verlangt, Androide endlich als gleichberechtigte Spezies anzuerkennen. Die Basic-Version sei zum Wohle des Menschen programmiert, aber Maschinen mit KI seien lernfähig.
Der Sohn (Hans Schmitz) ist dankbar für die Erlösung des Vaters und wirft damit die ethische Frage nach aktiver Sterbehilfe auf.
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