Sommermärchen-Prozess: Platini soll als Zeuge aussagen
Im Sommermärchen-Prozess, einem der größten Korruptionsfälle im Fußball, soll der ehemalige UEFA-Präsident Michel Platini als Zeuge aussagen. Der Prozess, der am 6. Juni begann, behandelt die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 an Katar. Platini, der selbst unter Korruptionsverdacht steht, wird voraussichtlich am 18. Juni vor Gericht erscheinen. Sein Zeugenaussage könnte entscheidend für den Ausgang des Prozesses sein. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, dass sie bei der Vergabe der WM an Katar Bestechungsgelder angenommen haben sollen. Der Prozess wird mit Spannung erwartet, da er die höchsten Ebenen des internationalen Fußballs betrifft.
Platini soll als Zeuge aussagen: Blatter und Linsi folgen bald nach
Im Sommermärchen-Prozess sollen demnächst zwei weitere prominente Zeugen aussagen. Wie die Vorsitzende Richterin des Landgerichts Frankfurt am Montag ankündigte, sollen sich der ehemalige Fifa-Präsident Sepp Blatter und der frühere Fifa-Generalsekretär Urs Linsi demnächst zu dem gegen die Ex-DFB-Funktionäre Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt erhobenen Vorwurf der Steuerhinterziehung äußern.
Nach Angaben von Richterin Eva-Maria Distler werden Blatter und Linsi jedoch nicht persönlich vor Gericht erscheinen, sondern aus der Schweiz digital zugeschaltet. Nach dpa-Informationen ist die Aussage des 88 Jahre alten Blatter am 20. Juni geplant, Linsi soll bereits am 10. Juni aussagen.
Sommermärchen-Prozess: Blatter und Linsi sollen als Zeugen auftreten
In dem Prozess müssen sich Zwanziger, Niersbach und Schmidt wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall verantworten. Sie sollen eine im April 2005 an den Weltverband Fifa erfolgte Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro in der Steuererklärung für 2006 unrechtmäßig als Betriebsausgabe deklariert und damit die Steuer für das WM-Jahr um rund 13,7 Millionen Euro verkürzt haben. Alle drei Angeklagten weisen den Vorwurf strikt zurück.
Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft handelte es sich bei der Überweisung an die Fifa um die verschleierte Rückzahlung eines Privatdarlehens in Höhe von zehn Millionen Schweizer Franken, das der verstorbene Franz Beckenbauer 2002 vom französischen Unternehmer Robert Louis-Dreyfus erhalten hatte.
Seit 2015 besteht der Verdacht, dass die dubiose Millionen-Zahlung aus dem Jahr 2002 möglicherweise für einen Stimmenkauf für die WM 2006 verwendet wurde. Diese These hat sich im bisherigen Verfahren jedoch nicht erhärtet.
Mitte April war in der Causa der ebenfalls als Zeuge geladene Uli Hoeneß vor dem Landgericht aufgetreten. Der Ehrenpräsident des FC Bayern konnte allerdings keine entscheidenden Hinweise liefern, welchem Zweck das von Beckenbauer geliehene Geld, das auf einem Firmenkonto des ehemaligen Fifa-Vizepräsidenten Mohamed bin Hammam landete, diente.
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