Deutsche Post schwächelt trotz weiterem Paketboom

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Deutsche Post schwächelt trotz weiterem Paketboom

Die Deutsche Post steht trotz des anhaltenden Paketbooms unter Druck. Trotz eines Rekordumsatzes im Paketgeschäft konnte das Unternehmen in den letzten Quartalen nicht die erwarteten Gewinne einfahren. Der Konzern kämpft damit, seine Kostenstrukturen an die neuen Herausforderungen anzupassen. Insbesondere die personellen Kosten und die Investitionen in die Digitalisierung belasten den Unternehmenserfolg. Es bleibt abzuwarten, wie die Deutsche Post auf die aktuellen Herausforderungen reagieren wird, um wieder zu einem stabilen Wachstum zu gelangen.

Deutsche Post schwächelt trotz weiterem Paketboom

Der Logistikriese DHL Deutsche Post (offizieller Name: DHL Group) startet mit Gegenwind in das neue Jahr. Der Umsatz sank wegen der weltweit schwachen Konjunktur um 3,2 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro in den ersten drei Monaten. Das operative Ergebnis (Ebit) rutschte um fast 20 Prozent ab auf 1,3 Milliarden Euro.

Ein harter Sparkurs startet der Bonner Konzern aber keineswegs: Finanzvorstand Melanie Kreis sagte bei einer Telefonkonferenz, freiwerdende Stellen würden zwar teilweise nicht neu besetzt, aber die globale Belegschaft legte in nur einem Jahr um rund 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 595.000 zu.

Kreis sagte, der Rückgang von Umsatz und Gewinn würde innerhalb der bisherigen Erwartungen liegen. Der Vorstand halte an der Prognose fest, im Gesamtjahr ein Ergebnis zwischen sechs und 6,6 Milliarden Euro zu erwirtschaften. Vergangenes Jahr waren 6,3 Milliarden Euro erreicht worden, im Jahr Rekordjahr 2022 waren es aber noch 8,4 Milliarden Euro.

Neues Postgesetz soll Kosten sparen

Neues Postgesetz soll Kosten sparen

Dabei hofft das Management, vor allem, dass im Heimatmarkt Deutschland das neue Postgesetz verabschiedet wird. Es soll erlauben, dass die meisten Briefe erst nach zwei oder drei Tagen zugestellt werden. Dann wäre nicht mehr nötig, dass die Zusteller praktisch jedes Haus fast jeden Tag erreichen müssen, was enorme Personalkosten sparen würde.

„Auf Dauer hätten wir dann ein weiter wachsendes Paketgeschäft mit drangehängtem Briefegeschäft“, sagte Kreis. Es sei damit zu rechnen, dass die Zahl der zugestellten Briefe weiterhin deutlich zurückgehe, wogegen die Bürger kontinuierlich mehr Waren per Paket erhalten.

Im ersten Quartal alleine ging die Zahl der Briefe um knapp fünf Prozent auf 1,5 Milliarden zurück, die Zahl der Pakete sprang um sieben Prozent auf 424 Millionen Stück hoch. Es werden also auch ohne Weihnachtsboom mehr als 4,6 Millionen Pakete am Tag zugestellt.

Globaler Ausblick

Globaler Ausblick

Auf globaler Ebene hofft der gelbe Riese vorrangig darauf, dass die Konjunktur wieder anzieht, damit die sehr teuren Luftfrachtnetze von DHL Express (Express-Post) oder auch bei globaler Fracht und beim DHL-Lagermanagement wieder stärker und mit höheren Margen ausgelastet werden.

„Irgendwann kommen die höheren Mengen zurück. Dann haben wir beim Gewinn eine klare Hebelwirkung“, sagte Kreis.

Umgekehrt zeigt sich die Hebelwirkung bei den schwächelnden Erträgen: Der Umsatz im Express-Geschäft sank im 1. Quartal nur um 4,4 Prozent, aber der operative Gewinn rutschte um ein Drittel ab. In der Luftfracht mit der großen Flotte eigener Jets sank das Volumen der transportierten Güter zwar nur um 5,1 Prozent. Aber der Umsatz sank um 16,2 Prozent und das Ergebnis rutschte sogar um ein Viertel ab.

Die Zukunftsgeschäft setzen die Bonner darauf, mehr Güter umweltfreundlicher zu transportieren und sich so von US-Konkurrenten wie UPS abzuheben. Die Jets sollen einen zunehmenden Anteil von nachhaltigem Kerosin tanken, die Zusatzkosten sollen über entsprechende Aufschläge mit der Bezeichnung „GoGreen-Plus“ wieder reinkommen. Unter anderem die Edelmarke Prada hat einen solchen Vertrag unterschrieben.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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