- Einer radikalen Überarbeitung bedarf die Sexualmoral in der Kirche - Weihbischof Schepers
- Katholische Kirche: Radikale Überarbeitung der Sexualmoral notwendig?
- Weihbischof Schepers: Kirche muss sich an der Sexualität wenden
- Gesellschaftliche Entwicklung: Kirche muss sich anpassen
- Katholische Kirche: Zeit für eine neue Moral?
Einer radikalen Überarbeitung bedarf die Sexualmoral in der Kirche - Weihbischof Schepers
In einem offenen Brief an die Katholische Kirche fordert Weihbischof Schepers eine grundlegende Überprüfung der Sexualmoral innerhalb der Kirche. Laut Schepers ist die bisherige Moralvorstellung der Kirche überholt und muss radikal überdacht werden, um den zeitgemäßen Anforderungen gerecht zu werden. Der Weihbischof betont, dass die Kirche nicht mehr in der Lage ist, die komplexen Fragen der modernen Gesellschaft zu beantworten, wenn sie nicht bereit ist, ihre moralischen Positionen zu überdenken.
Katholische Kirche: Radikale Überarbeitung der Sexualmoral notwendig?
Die katholische Kirche folgte bislang alten gesellschaftlichen Rollenbildern. Ist die Ernennung von Weihbischof Schepers zum Beauftragten für queere Pastorale bei der Deutschen Bischofskonferenz ein Zeichen dafür, dass sich etwas ändert? Etwa zur Haltung gegenüber Homosexuellen?
Schepers: Ich denke schon, zumal das in der Bevölkerung – so wie ich es erlebe – weniger ein Problem ist, sondern eher eins auf der Leitungsebene der Kirche. Dadurch aber, dass ich zum Queer-Beauftragten offiziell ernannt worden bin, haben wir dieses wichtige Zeichen der Sensibilisierung.
Weihbischof Schepers: Kirche muss sich an der Sexualität wenden
Die erste Problematik ist die, dass wir überhaupt eine gemeinsame Sprache finden, darüber miteinander zu reden. Das ist in den Vollversammlungen des Synodalen Wegs erstmals in einer größeren Runde geschehen. Und dabei sind einige Bischöfe dann aus der Diskussion ausgestiegen.
Schepers: Es liegt letzten Endes an der Frage der Bipolarität. Ob ich also die Auffassung vertrete, dass es nur zwei Kerne gibt, männlich und weiblich – und dann auch nichts anderes. Oder ob ich jetzt das Modell eines Ovals nehme, das ebenfalls zwei Kerne hat, aber bei dem es sehr wohl dazwischen etwas gibt.
Gesellschaftliche Entwicklung: Kirche muss sich anpassen
Muss sich die Kirche nicht grundsätzlich und intensiver der Sexualität zuwenden, und zwar viel stärker, als sie es bisher getan hat? Auch in einer viel offeneren Art und Weise?
Schepers: Das ist ganz sicher so. In der Frage der Sexualmoral muss sich insgesamt in der katholischen Kirche etwas ändern. Und das bedeutet natürlich auch, dass im Katechismus andere Dinge stehen müssen, als sie jetzt stehen.
Katholische Kirche: Zeit für eine neue Moral?
Können Sie denn den Erwartungen der Menschen hierzulande überhaupt gerecht werden, die sich bislang durch die katholische Kirche ausgegrenzt, verletzt oder diskriminiert fühlen?
Schepers: Ich kann nur durch meine Arbeit dazu beitragen, dass Wunden, die da sind und vielleicht auch nicht mehr zu heilen sind, künftig nicht mehr entstehen. Dass also in unserer Kirche, aber auch in unserer Gesellschaft, eine andere Kultur des Miteinanders herrscht.
Die katholische Kirche muss sich ändern und an die gesellschaftliche Entwicklung anpassen. Die Zeit für eine neue Moral ist gekommen.
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