Kaarst: Kritik am Zustand der Kriegsgräberstätte Traducción: Kaarst: Crítica al estado de los cementerios de guerra

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Kaarst: Kritik am Zustand der Kriegsgräberstätte

Die Kriegsgräberstätte in Kaarst ist seit langem ein Thema, das die Gemüter in der Stadt bewegt. Jetzt ist Kritik am Zustand der Friedhofsanlage aufgekommen. Zahlreiche Bürger haben sich an die Stadtverwaltung gewandt, um ihre Bedenken über den Zustand der Kriegsgräber zu äußern. Die Vereinigung der Kriegsgräberfürsorge hat sich również zu Wort gemeldet und Forderungen an die Stadt gestellt, um den Zustand der Kriegsgräberstätte zu verbessern. Die Situation ist skandalös, meint die Vereinigung. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt auf die Kritik reagiert und ob sie Maßnahmen ergreift, um den Zustand der Kriegsgräberstätte zu verbessern.

Kaarster Friedhof: Einiges lässt sich verbessern

Die Kritik fällt deutlich aus. „Es ist einfach blamabel und tut so weh“, sagt Cilli Schubert. Gemeinsam mit ihrem Mann Dieter steht sie beim Ortstermin vor den Kriegsgräbern auf dem Kaarster Friedhof und ärgert sich über deren ungepflegtes Aussehen.

Das Unkraut auf den Gräbern wachse unkontrolliert und gleiche inzwischen einem „Bodendecker“. Viele Farne lugen aus den Hecken hervor, die die Gräber säumen. Die Inschriften der Steine sind kaum noch zu lesen: „Das alles ist den Gefallenen unwürdig, die für unser Vaterland ihr Leben gelassen haben“, meint das Ehepaar Schubert.

Kriegsgräber in Kaarst: Desorden und Unkraut

Kriegsgräber in Kaarst: Desorden und Unkraut

Zudem biete der Eingang am Jungfernweg sowieso schon ein trauriges Bild: Abgebrochene und umgeknickte Äste liegen wild durcheinander – nahe dem Schild der Friedhofsordnung mit dem Satz „Die Begräbnisstätten, die angrenzenden Wege und die Randstreifen sind in sauberem Zustand zu halten“, wie unter Punkt drei zu lesen. „Daran sollten sich auch die Verantwortlichen für die Kriegsgräber halten“, empört sich Dieter Schubert.

Er kommt täglich an den Kriegsgräbern vorbei, da er sich ehrenamtlich um die alte Friedhofskapelle kümmert, die von der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Kaarst in eine Gedenkstätte für verstorbene Mitglieder umgewandelt wurde.

Info: Kriegsgräber vor der Kapelle zu finden. Die Gräber der gefallenen Soldaten sind auf dem Kaarster Friedhof direkt vor der Kapelle der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Kaarst zu finden. Dort liegen insgesamt 15 Kriegstote.

Der Kaarster Baubetriebshof ist für die Pflege des gesamten Kaarster Friedhofs zuständig, demnach auch für die Kriegsgräber. Erst Ende April wurde eine Pflege durchgeführt. Gab es früher sogar gepflanzte Blumenrabatten auf den Gräbern, so sind sie seit zehn Jahren „nur“ noch mit Grün bedeckt.

Cilli Schubert hat durchaus einen Lösungsvorschlag zur einfacheren Pflege parat: „Das Unkraut entfernen und alles dicht mit Rindenmulch bedecken“, regt sie an. Auch Theo Wilms, der zufällig vorbeikommt, stuft den Zustand der Kriegsgräber als „traurig“ ein. Sein Rat: Die Pflege wäre doch eine gute Aufgabe für die Schützen – sie könnten sich zwei Mal pro Jahr darum kümmern.

Stefan Schmidt, Geschäftsführer des Landesverbandes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, bestätigt auf Nachfrage unserer Redaktion, dass die Stadt Kaarst und das Friedhofsamt für die Pflege der Gräber zuständig ist. Er ergänzt, dass jede Kommune jährlich pro Grab 20,71 Euro zur Pflege von der Bezirksregierung Düsseldorf erhält. Auf dem Kaarster Gemeindefriedhof sind 15 Kriegstote bestattet – das wären also 310,65 Euro, die die Stadt auf jeden Fall zur Verfügung hat.

Ralf Stübben, Leiter des Kaarster Baubetriebshofes, der für die Pflege des Kaarster Friedhofs zuständig ist, kann die Kritik am Zustand der Kriegsgräber nicht nachvollziehen. „Wir versuchen, mindestens einmal im Monat einen Pflegedurchgang hinzubekommen“, erklärt er auf Anfrage unserer Redaktion. Zuletzt seien die Kriegsgräber Ende April gepflegt worden. „Wir sind mit dem aktuellen Zustand sehr zufrieden“, so Stübben weiter.

Ende Mai soll ein weiterer Pflegedurchgang erfolgen: „Wir können aktuell nichts feststellen.“ Es könne über den Winter passieren, dass Farne durch die Hecken kommen, zum Insektenschutz lasse der Bauhof aber alle Grünflächen so, wie sie sind – damit die Insekten genug zu essen haben. „Im Frühjahr geht es dann wieder los“, so Stübben.

Diane Tempel-Bornett, Sprecherin des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, erklärt auf Anfrage: „Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist für die Gräber der Kriegstoten im Ausland zuständig. Die Inlandskriegsgräber werden von den Kommunen gepflegt, die Ausnahme sind nur eine Handvoll Inlandskriegsgräber.“

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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