Für viele Zuwandererkinder gibt es kaum gezielte Leseförderung in der Schule.

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Für viele Zuwandererkinder gibt es kaum gezielte Leseförderung in der Schule.

Die Ergebnisse einer aktuellen Studie sind alarmierend: viele Zuwandererkinder in Deutschland erhalten in der Schule kaum gezielte Unterstützung beim Lesenlernen. Trotz der großen Bedeutung der LeseKompetenz für den schulischen Erfolg bleibt diese Problematik häufig unberücksichtigt. Dies betrifft insbesondere Schüler mit Migrationshintergrund, die ohnehin already mit Herausforderungen im Deutschunterricht konfrontiert sind. Die Folgen sind gravierend: Leseschwäche und -unfähigkeit können zu Leistungsdefiziten und Schulversagen führen. Es ist daher dringend notwendig, dass Schulen und Lehrerinnen und Lehrer zielgerichtete Fördermaßnahmen entwickeln, um Zuwandererkinder besser zu unterstützen.

Zuwandererkinder in Deutschland: Wenig gezielter Leseeifer in den Schulen

Forschende der Uni Dortmund haben nach einer Sonderauswertung der internationalen Iglu-Studie zur Lesekompetenz von Viertklässlern festgestellt, dass Grundschulen systematisch und intensiver in die Sprach- und Leseförderung von Kindern mit Migrationshintergrund einsteigen müssen.

„Der Anteil an Kindern mit Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache, die im Deutschunterricht nicht gezielt gefördert werden oder an Schulen sind, die kein außerunterrichtliches Leseförderangebot haben, ist allerdings deutlich zu hoch“, sagte Professorin Nele McElvany, Leiterin der Iglu-Studie in Deutschland.

Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund: Deutsche Schulen müssen mehr tun

Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund: Deutsche Schulen müssen mehr tun

Laut der Iglu-Studie erfüllt derzeit etwa ein Viertel der Viertklässler in Deutschland nicht die Mindeststandards beim Lesen. Wiederum für etwa ein Viertel der Kinder ist Deutsch nicht ihre Muttersprache, und Migrationshintergrund hat statistisch betrachtet deutliche Auswirkungen auf die Leseleistung.

Besonders große Schwierigkeiten haben jene Kinder, die die deutsche Sprache erst im schulpflichtigen Alter zu lernen beginnen. Kitas rufen um Hilfe bei der Sprachförderung, da sie zu wenig Zeit und zu große Gruppen haben.

Die Iglu-Studie zeigt, dass außerunterrichtliche Angebote unabhängig davon über die Schulen hinweg verteilt sind, innerhalb des Unterrichts steigen sie nicht gleichmäßig mit dem Anteil zugewanderter Kinder. Zudem ist es Glückssache, ob Kinder mit Migrationshintergrund innerhalb des Deutschunterrichts gefördert werden.

„Wir haben eine heterogene Schülerschaft mit jeweils besonderen Förderbedarfen“, schlussfolgerte Nele McElvany. „Die unterschiedlichen Zeitpunkte des Deutschlernens oder der Zuwanderung verweisen darauf, dass wir umfassende Konzepte für die Sprachdiagnostik und Sprachförderung zu unterschiedlichen Zeitpunkten brauchen: vor Schulbeginn, in den ersten Grundschuljahren und für die später Zugewanderten.“

Das Land NRW hat seitdem eine Reihe von Maßnahmen eingeführt, unter anderem mehrmals wöchentlich feste Lese-Zeiten für alle Grundschüler und neue didaktische Mittel und Methoden. An einheitlichen Sprachtests bei der Schulanmeldung wird gearbeitet. Über das „Startchancen“-Förderprogramm des Bundes werden Schulen in sozial schwierigen Lagen am dem Sommer mit mehr Mitteln ausgestattet.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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