Vater aus dem Sauerland wird Leuchtturmwärter auf der Insel Wangerooge

Vater aus dem Sauerland wird Leuchtturmwärter auf der Insel Wangerooge

Ein völlig ungewöhnlicher Lebensweg hat Herr Müller, ein Vater aus dem Sauerland, eingeschlagen. Nachdem er jahrelang in seinem Heimatort als Kaufmann tätig war, hat er sich entschieden, sein Leben radikal zu ändern. Er wird Leuchtturmwärter auf der Insel Wangerooge und wird damit Teil eines Teams, das für die Sicherheit der Schifffahrt sorgt. Die Frage, die sich stellt, ist, was Herr Müller zu diesem radikalen Schritt bewogen hat und wie er sich auf sein neues Leben vorbereitet hat.

Sauerländer wird Leuchtturmwärter auf Wangerooge

Ein 37-jähriger Familienvater aus dem Sauerland ist der neue Leuchtturmwärter auf Wangerooge. Daniel Jochheim hat sich gegen eine Flut von Bewerbern für den zumindest räumlich höchsten Posten auf der friesischen Ferieninsel durchgesetzt. 1100 Menschen hatten sich auf die Stelle beworben, die Schreiben kamen aus ganz Deutschland und Nachbarländern wie Polen und Tschechien.

Ein Traum wird wahr

„Das ist meine Chance, dachte ich, als ich die Stellenausschreibung gesehen habe“, erzählt Jochheim kurz vor seiner Amtseinführung auf Wangerooge. „Meine Frau und ich wollten schon lange an die Küste. Wir haben ein Wohnmobil und versuchen, jedes freie Wochenende mit den Kindern in den Norden zu fahren.“

Auch die Insel kennt Jochheim gut. Seine Frau Kathrin und er haben ihre Flitterwochen auf Wangerooge verbracht – „allerdings nicht auf dem Leuchtturm geheiratet. „Dass das geht, wussten wir damals noch gar nicht“, sagt er und schmunzelt.

Von der Mechaniker zum Leuchtturmwärter

Zuletzt hat Jochheim als Mechaniker gearbeitet – in einer Leuchten-Manufaktur. Leuchtmittel bringt er aber nicht mit. „Davon sind im Turm genug vorrätig“, sagt er und lacht.

Familie will Schritt für Schritt umziehen

Auch seine Familie will den Schritt auf die Insel erst im kommenden Jahr wagen. Eine Wohnung haben die Jochheims aber schon in Aussicht, was auf der Insel keine Selbstverständlichkeit ist. Die Eingewöhnung wollen sie für die Kinder – vier und sechs Jahre alt – schrittweise vollziehen.

Ein neues Kapitel beginnt

„Wenn alles gut läuft, habe ich also 30 Jahre Leuchtturm vor mir“, sagt Jochheim. Die Stelle ist unbefristet. Der alte Leuchtturm ist ein Wahrzeichen auf der Insel und wurde 1856 erbaut. Der Turm wird seit den 1970er Jahren als Aussichtsturm genutzt und beherbergt im Erdgeschoss ein Heimatmuseum.

Zu den Aufgaben des Leuchtturmwärters gehören neben dem Auf- und Abschließen unter anderem Ticketverkauf und Einlasskontrolle sowie Reparatur- und Reinigungsarbeiten. Die Wiese vor dem Leuchtturm muss genauso gemäht werden, wie eine Hecke am Weg getrimmt.

Ein neuer Beginn auf der Insel

Familie Jochheim kann damit ihren Traum vom Leben am Wasser verwirklichen und langsam von Sauerländern zu Insulanern werden. Vor Einsamkeit und Inselkoller fürchtet sich Jochheim kein bisschen. Eher dass der Anfang stressig wird, wenn in der Hochsaison die Touristen strömen und er noch neu ist auf dem Turm und im Heimatmuseum. „Aber das krieg ich schon hin.“