Serbien wehrt sich gegen UN-Resolution zum Völkermord in Srebrenica
Die Regierung Serbiens hat sich entschieden, gegen die UN-Resolution zum Völkermord in Srebrenica zu protestieren. Die Resolution, die von der Vereinten Nationen verabschiedet wurde, bezeichnet den Massenmord an über 8.000 bosnischen Muslimen im Jahr 1995 als Völkermord. Doch die serbische Regierung weigert sich, dies anzuerkennen und behauptet, dass die Ereignisse in Srebrenica nicht als Völkermord klassifiziert werden sollten. Dieser Schritt wird von vielen als Provokation gegen die Opfer und ihre Angehörigen angesehen.
Serbien wehrt sich gegen UN-Resolution zum Völkermord in Srebrenica
Vor der Abstimmung der UN-Vollversammlung über die Einführung eines Gedenktags zum Massaker von Srebrenica im Jahr 1995 hat Serbien seinen Widerstand angekündigt. Er werde sich bei der Abstimmung am Donnerstag mit ganzer Kraft und ganzem Herzen gegen diese Initiative wehren, erklärte Serbiens Präsident Aleksandar Vucic.
Sein Außenminister Marko Djuric versprach, unser Land und unser Volk vor einem langfristigen Stigma zu schützen. Die serbisch-orthodoxen Kirchen läuteten aus Protest am Donnerstagmittag im ganzen Land die Glocken.
Resolution zum Gedenken an den Völkermord von Srebrenica
Der von Deutschland und Ruanda eingebrachte Resolutionsentwurf sieht vor, vom nächsten Jahr an den 11. Juli zum Internationalen Tag des Gedenkens an den Völkermord von Srebrenica zu erklären. Am 11. Juli 2025 jährt sich das Massaker von Srebrenica zum 30. Mal.
Neben der Einführung des Gedenktages verurteilt der Resolutionsentwurf jegliche Leugnung des Völkermordes und fordert die UN-Mitgliedsländer auf, die festgestellten Fakten zu bewahren.
Reaktionen auf die Resolution
Tausende bosnische Serben leugnen Völkermord in Srebrenica. Die Haltung von Russland und China unterstützt den serbischen Widerstand.
In einem Schreiben an die Mitglieder der UN-Vollversammlung bezeichneten Deutschland und Ruanda die Abstimmung als wichtige Gelegenheit, die Opfer des Massakers gemeinsam zu ehren und die zentrale Rolle der internationalen Gerichte anzuerkennen.
Dagegen erklärte der serbische Vertreter bei den Vereinten Nationen, Sasa Mart, in einem Schreiben an alle UN-Delegationen, dass das Ansprechen historisch sensibler Themen nur dazu diene, die Spaltung zu vertiefen und zusätzliche Instabilität auf dem Balkan zu verursachen.
Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja nannte den Textentwurf provokativ und eine Bedrohung für Frieden und Sicherheit.
Dagegen erklärte der Vorsitzende der Präsidentschaft von Bosnien und Herzegowina, Denis Becirovic, die Resolution sei von höchster Bedeutung für die Verbreitung der Wahrheit.
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