Sylt: Konfliktforscher Andreas Zick betont: Rechtsextremismus kein Arme-Leute-Phänomen (Afecto que traduce: Sylt: El investigador de conflictos Andre

Am Rande des Sylter Symposiums zum Thema Rechtsextremismus hat der bekannte Konfliktforscher Andreas Zick in einem Vortrag betont, dass der Rechtsextremismus nicht nur ein Problem von armen Menschen ist. Vielmehr sei es ein komplexes Phänomen, das sich nicht auf ein bestimmtes soziales Milieu beschränken lasse. Zick, der Direktor des Instituts für Konfliktforschung in Frankfurt, machte deutlich, dass der Rechtsextremismus in allen Bevölkerungsschichten anzutreffen ist. Er forderte deshalb eine umfassende und differenzierte Analyse des Phänomens, um effektive Gegenstrategien entwickeln zu können.

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Rechtsextremismus: Experten warnen vor Nachwirkungen in der Gesellschaft

Der Konfliktforscher Andreas Zick warnt vor den Auswirkungen des Rechtsextremismus in der Gesellschaft. Laut Zick sind es die Mittel- und Oberschichten, die den Rechtspopulismus tragen. Es sind ökonomisch nicht bedrohte Menschen, die für die Propaganda, die Verbreitung von Verschwörungsmythen sorgen und den Rechtsextremismus organisieren und stärken, sagte Zick.

Die Daten der jüngsten Mitte-Studie zu rechtsextremen Einstellungen in der Gesellschaft aus dem Frühjahr 2023 zeigten, dass sich Menschen, die sich selbst einer unteren, mittleren oder höheren Schicht zuordnen und ein rechtsextremes Weltbild haben, kaum unterscheiden. Sechs Prozent der Menschen, die sich zur Oberschicht zählen, teilen rassistische, sozialdarwinistische Einstellungen, etwa Wie in der Natur wird sich in der Gesellschaft der Stärkere durchsetzen oder Eigentlich sind die Deutschen anderen Völkern von Natur aus überlegen.

Unter jenen, die sich zur Mittelschicht zählen, seien es ebenfalls sechs Prozent und unter denen, die sich in der unteren Schicht sehen, lediglich vier Prozent. Im Blick auf rechtsextreme und menschenfeindliche Einstellungen zeigt sich nach Zicks Worten immer wieder, dass sogenannte neoliberale soziale Orientierungen, die Vermögende prägen, und die Behauptung, ihnen stünde mehr zu, die Demokratiedistanz der Abgesicherten prägt.

In den radikalen Parteien seien zudem viele Vermögende in den Spitzenpositionen. Stark verbreitet ist nach Zicks Worten ein neuer erlebnis- und unterhaltungsorientierter Rassismus und Rechtsextremismus, den soziale Medien salonfähig gemacht hätten. Der Rassismus und der eigene Extremismus würden inszeniert, karikiert, verharmlost und gerechtfertigt.

Sylt: Konfliktforscher Zick: Mittel- und Oberschichten tragen Rechtspopulismus

Sylt: Konfliktforscher Zick: Mittel- und Oberschichten tragen Rechtspopulismus

Zick warnte vor der Verbreitung von Rassismus und Rechtsextremismus in der Gesellschaft. Wir sehen nur die Spitze des Eisbergs solch radikaler Gemeinschaft der Bessergestellten, sagte Zick. Der Bezug zu anderen, die den Schlager schon für extremistische Inszenierungen verwendet haben, ist da, der Spruch 'Deutschland den Deutschen, Ausländer raus' ist ein Klassiker unter Rechtsradikalen und soll in der Tradition stehen, und der gezeigte Hitlerbart zeigt, wie ungeniert die Inszenierung erfolgt.

Zick forderte, im Jahr des 75. Jubiläums des Grundgesetzes die Normen und den Anspruch an eine weniger rassistische und rechtsextreme Gesellschaft hochzufahren und die Prävention zu stärken. Es braucht also einen Ruck in der Gesellschaft in Richtung Verpflichtung zum Grundgesetz - wenn nicht in diesem Jahr, wann dann?, sagte Zick und warnte: Die Rechtsextreme ist nach dem Weltkrieg noch nie so gut national und global organisiert gewesen und sie wittert die Chancen der Krisen und nutzt sie, indem sie Menschen Ohnmacht einredet.

Quellen: Evangelischer Pressedienst (epd)

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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