Düsseldorf: Schützen setzen Lied nicht auf die Schwarze Liste
In einer überraschenden Wendung hat die Stadt Düsseldorf entschieden, ein umstrittenes Lied nicht auf die Schwarze Liste zu setzen. Das Lied, das von vielen als anstößig empfunden wird, wird damit weiterhin öffentlich gespielt werden dürfen. Die Entscheidung ist auf großes Interesse in der Öffentlichkeit gestoßen, insbesondere unter den Schützenbrüdern, die das Lied traditionell bei ihren Schützenfesten spielen. Die Stadtverwaltung begründete ihre Entscheidung damit, dass das Lied nicht gegen die Menschenwürde verstoße und somit keine Strafbarkeit bestehe.
Sicherheit vor Nationalismus: Düsseldorfer Schützen streben nach Toleranz
Die Düsseldorfer Schützen nehmen Stellung gegen nationalistische Parolen und rassistische Äußerungen. Nach dem Eklat auf Sylt, bei dem das Lied L'amour toujours von Gigi D'Agostino mit dem Ruf Deutschland den Deutschen, Ausländer raus skandiert wurde, haben die Schützenchef Andreas-Paul Stieber und der erfahrene DJ Marc Pesch klare Worte gefunden.
Wer so etwas singt, ist bei uns nicht willkommen, sagt Stieber. Die Schützen stünden für Integration und nähmen ihre Stärke aus der Vielfalt. Die Parolen auf der Kirmes haben keinen Platz. Wir sind Patrioten und dieser Nationalismus ist pervertierter Patriotismus.
Der DJ Marc Pesch, der auch in diesem Jahr bei den Schützen auf der Rheinkirmes auflegt, hat den Titel zuletzt Mitte April in der Nachtresidenz und vor einer Woche bei einem 90er-Festival in Dormagen gespielt. Da gab es überhaupt keine Probleme, sagt Pesch. Er würde jedoch auch darauf achten, dass keine rassistischen Parolen skandiert werden.
Wenn dann irgendwelche Idioten diese Parolen brüllen, würde ich den Sicherheitsdienst informieren und sofort auf sie zugehen und sagen, dass man so etwas nicht hören will, sagt Pesch.
Stieber betont, dass die Schützen gemeinsam und jeder an seiner Stelle Demokratie und Toleranz förderten. Deshalb haben solche Gesänge auf der Kirmes keinen Platz. Das Lied werde missbraucht, das wirklich gänzlich anders gedacht sei.
Stieber kritisiert auch die AfD, die solche Parolen auf Aschermittwochfeiern nutzen und feiern. Das ist perfide. Ihre Spitzenpolitiker bestätigen jüngst mit Jobangeboten an die jungen Partygänger von Sylt, dass sie solche Parolen gut heißen.
Die Schützen werden in den nächsten Tagen den Austausch mit den Wirten suchen und auch mit ihren Kameraden beraten, wie man in solchen Situationen Zivilcourage zeige. Wer auf der Kirmes auftritt wie die 'Sänger von Sylt', kann sicher sein, dass er auf Widerspruch trifft – und er muss selbstverständlich mit Konsequenzen rechnen.
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