Golf: Jannik de Bruyn erweist sich in Hamburg bei European Open im Kampf um den Sieg

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Golf: Jannik de Bruyn erweist sich in Hamburg bei European Open im Kampf um den Sieg

In Hamburg fanden am Wochenende die European Open statt, und Jannik de Bruyn aus Deutschland überzeugte mit einer beeindruckenden Leistung. Der 28-Jährige Golfprofi aus Hamburg selbst zeigte sich in seinem Heimatstadtturnier in Topform und kämpfte um den Sieg. Nach einer starken Vorstellung am ersten Tag, bei der er sich mit einer Runde von 66 Schlägen auf Platz 2 setzte, bewies er auch am zweiten Tag seine erste Klasse und lag am Ende nur einen Schlag hinter dem Führenden. Der Kampf um den Sieg ist also noch nicht entschieden.

Jannik de Bruyn erweist sich in Hamburg bei European Open im Kampf um den Sieg

Frage nach Bernhard Langer gestellt zu bekommen, dem wohl populärsten deutschen Spieler in der Golfgeschichte, auch dies gehörte zu den vielen neuen Erfahrungen von Jannik de Bruyn am Wochenende in Hamburg.

Der inzwischen 66-jährige Langer ist der bislang letzte deutsche Spieler, der 1995 die renommierte European Open gewann. Doch nun, 29 Jahre später, musste sich De Bruyn plötzlich mit Fragen der Art beschäftigen, ob er in Hamburg Nachfolger von Langer werden kann.

De Bruyn schreitet zum Spitzenplatz vor

De Bruyn schreitet zum Spitzenplatz vor

Denn am Donnerstagabend, nach der ersten von vier Runden, stand sein Name ganz oben auf Platz eins der Gesamtwertung – bei einem mit 2,5 Millionen Dollar dotierten Turnier der DP World Tour, der höchsten Spielklasse im europäischen Profigolf.

64 Schläge brauchte der 24-Jährige am ersten Tag auf dem als schwierig geltenden Par-73-Kurs der Green-Eagle-Anlage vor den Toren Hamburgs.

Golfer Jannik de Bruyn: Von der Sensation zum Abschluss

Golfer Jannik de Bruyn: Von der Sensation zum Abschluss

Eine dicke Überraschung, die De Bruyn plötzlich in den Mittelpunkt des Turniers rückte: Autogramme, Fotos mit Fans, TV-Interviews mit dem Sender Sky und Hunderte Zuschauer, die fortan seine Schläge beobachteten.

„Die Unterstützung war Wahnsinn, wie viele Leute da waren. Das war witzig und cool“, sagt De Bruyn, der anfügt: „Das Positive für mich ist, dass ich mich dadurch nicht habe anstecken lassen. Ich war weder nervös noch angespannt.“

De Bruyn erzielt Bestwert bei WorldTour

Womöglich lag das auch daran, dass die Ausgangslage am Vorabend des Turniers alles andere als zuversichtlich war.

„Ich habe den Ball nicht getroffen, hatte keine Sicherheit und wusste nicht, wo der Ball hinfliegt. Da dachte ich mir schon: Das kann ja witzig werden“, sagt De Bruyn rückblickend.

De Bruyn feiert sensationellen Auftritt in Hamburg

De Bruyn feiert sensationellen Auftritt in Hamburg

In der Woche zuvor war er bereits am Cut beim Turnier in Belgien gescheitert, schied also nach zwei von vier Runden vorzeitig aus.

Sein Trainer kam daraufhin nach Hamburg, spät am Mittwochabend gingen beide noch auf die Anlage, um das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zurückzugewinnen.

Am nächsten Tag war De Bruyn ein anderer Golfer. „Ich hatte ein gutes Gefühl und habe einfach drauflos gespielt. Das ist das, was jeder Golfer sucht und wovon jeder träumt“, so De Bruyn.

Er konnte im Prinzip gar nicht schlecht spielen. Das Gefühl, den Spitzenplatz bei einem großen Golfturnier innezuhaben?

De Bruyn versuchte, diese Situation nicht überzubewerten. „Ich habe noch nicht so oft geführt, ich wusste aber auch, dass noch drei Runden anstehen“, so der Gladbacher.

„Ich habe inzwischen gelernt, dass man gute Turniere genießen muss. Denn danach können schnell Turniere kommen, wo es gar nicht läuft. Aber die ganzen Nachrichten, die ich bekommen habe, das war echt Wahnsinn.“

Am Abend spielte er dann mit Freunden zumeist Karten, um sich vom ganzen Trubel etwas abzulenken. Instagram löschte er von seinem Handy.

Wie sich ein Gladbacher im Golfsport etablieren will

Dass der Höhenflug nicht bis zum Ende des Turniers anhielt, ist bei einem jungen Golfprofi im dritten Jahr nicht ungewöhnlich.

Trotzdem hielt De Bruyn lange an der Spitze mit. Am zweiten Tag fiel er auf Platz zwei zurück, am dritten Tag belegte er noch Position vier.

Erst am letzten Tag folgte ein Einbruch, der ihn bis auf einen geteilten 18. Platz im Abschlussklassement zurückfallen ließ.

Insbesondere beim Putten, die letzten Schläge vor dem Loch, hakte es plötzlich. 78 Schläge benötigte De Bruyn am Schlusstag. Zu viel für eine Top-Position.

Der Sieg ging schließlich an Laurie Canter aus England, honoriert mit 425.000 US-Dollar.

„Ich habe mir bewiesen, dass ich vor großer Kulisse gutes Golf spielen kann. Dass es am Ende nicht das Top-Ergebnis geworden ist, ist aber schade. Das hätte Druck für die weitere Saison herausgenommen. Daran hatte ich schon zu knabbern“, so De Bruyn.

Platz 18 in Hamburg bedeutete am Ende nicht das beste Ergebnis der Saison, im Frühjahr landete er bei einem Turnier in Indien bereits auf Rang 13, aber sicherlich sein aufsehenerregendstes.

„Für solche Erlebnisse trainiere ich. Ich bin hungrig, so etwas noch einmal zu erleben. Das macht süchtig“, sagt De Bruyn.

Der nächste Höhepunkt sind die BMW Open Anfang Juli in München. Dort gab es den letzten deutschen Sieg 2008 durch Martin Kaymer. Falls neue Fragen an De Bruyn aufkommen.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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