Mannheim: Generalbundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen
Die Generalbundesanwaltschaft hat die Ermittlungen in einem aktuellen Fall in Mannheim übernommen. Die Entscheidung zur Übernahme der Ermittlungen durch die Bundesbehörde fiel nach sorgfältiger Prüfung der Umstände des Falles. Die Staatsanwaltschaft in Mannheim hatte zuvor die Ermittlungen aufgenommen, jedoch wurde schnell klar, dass die Komplexität des Falles eine umfassendere Untersuchung erforderte. Durch die Übernahme der Ermittlungen durch die Generalbundesanwaltschaft soll sichergestellt werden, dass der Fall umfassend und unabhängig untersucht wird.
Generalbundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen nach tödlicher Messerattacke in Mannheim
Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen nach der tödlichen Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz übernommen. Die Generalbundesanwaltschaft begründete dies mit der besonderen Bedeutung des Falls.
Was war passiert?
Am Freitag hatte ein 25-Jähriger mit afghanischer Staatsbürgerschaft auf dem Mannheimer Marktplatz bei einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) ein Messer gezückt. Er verletzte sechs Männer, darunter einen 29-jährigen Polizisten. Dieser erlag am Sonntagnachmittag seinen Verletzungen.
Der Angreifer wurde durch den Schuss eines weiteren Polizisten gestoppt. Unter den Verletzten waren laut Polizei ein Iraker und ein deutsch-kasachischer Doppelstaatler.
Was ist bekannt über den Täter?
Bis jetzt nicht viel. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen war er zuvor weder als Straftäter noch als Extremist aufgefallen. Er kam nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur 2013 als Teenager nach Deutschland und stellte einen Asylantrag. Dieser wurde 2014 abgelehnt.
Es wurde allerdings ein Abschiebeverbot verhängt, vermutlich wegen des jugendlichen Alters. In Heppenheim wohnte der Täter zuletzt mit seiner Ehefrau und zwei Kleinkindern.
Streifenwagen mit Trauerflor und Schweigeminute
Die Anteilnahme nach dem Tod des jungen Polizisten ist groß. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) ordnete eine Schweigeminute und Trauerflor an.
Die Polizisten in Mannheim wollen bei einer Trauerfeier Abschied von ihrem Kollegen nehmen. Am kommenden Freitag – eine Woche nach der Tat – soll um 11.34 Uhr des Beamten gedacht werden.
Politische Debatte
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kündigte ein striktes Vorgehen gegen Extremisten an. Der Polizist habe für Frieden und Sicherheit sein Leben verloren.
„Wenn jetzt Extremisten die Freiheit, sich zu bewegen, seine Meinung zu äußern, beeinträchtigen, dann müssen sie wissen, dass sie uns als ihre härtesten Gegner haben“, sagte Scholz.
Was passiert mit dem Täter?
Eine mögliche Haftstrafe müsste der Täter von Mannheim in Deutschland verbüßen. Ob und wann ein ausländischer Straftäter nach Verbüßung der Haftstrafe abgeschoben wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Situation in seinem Herkunftsland zum Zeitpunkt der Haftentlassung.
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