StraßentheaterFest der Walder Theatertage: Künstlerische Vielfalt in Solingen
Kaum hatten sich die ersten Besucher in Nähe der Bühne im Walder Rundling versammelt, kam auch schon ein Müllwerker mit großer schwarzer Tonne auf einem Einrad angeradelt. Sollte es etwa darum gehen, mögliche Hinterlassenschaften von „Nelli, dem Flusspferd“ vom Kopfsteinpflaster zu beseitigen?
Immerhin dampfte es aus dem Po des riesigen Hippos, und aus dessen Maul kullerte gelegentlich Popcorn heraus. Im massigen Körper des eigenwilligen Tieres, das sich sehr zur Belustigung vor allem des jungen Publikums vor Lachen ausschüttete, „What a wonderful world“ anstimmte und mit Wasser um sich spritzte, steckten Darsteller des „Teatro Pavana“ aus Amsterdam.
Ein „Walking Act“ durchs Herz des Stadtteils
Als „Walking Act“ stapfte es beim Internationalen Straßentheater-Fest in Wald ab dem späten Freitagnachmittag durchs Herz des Stadtteils – und ließ manch einen Gast das Smartphone zücken.
Info: Die Förderer der Walder Theatertage
Das Straßentheaterfest und das über das Jahr verteilte Programm der Walder Theatertage werden organisiert vom gleichnamigen Verein. Zu den Förderern gehören unter anderem die Gerd Kaimer-Bürgerstiftung, Stadt-Sparkasse, die Stadt Solingen und die Stadtwerke Solingen. Finanzmittel gibt es auch von Land und Bund. Zudem verkauften während des Festes Helfer Bändchen, mit denen Besucher die Arbeit unterstützen konnten.
Der „Kaosclown“ aus Erfurt
Was es nun aber mit dem vermeintlichen Müllwerker in orangefarbener Kluft auf sich hatte, erfuhren die Besucher wenig später. Dabei handelte es sich um den „Kaosclown“. Er hatte sich aus Erfurt in die Klingenstadt aufgemacht, um dem Publikum mit allerlei anarchischen Späßen buchstäblich einzuheizen.
Er bezog vor allem die Kinder, die sich in den ersten Reihen auf dem Boden niedergelassen hatten, in seine Darbietung mit ein. Ein Mädchen etwa hielt ihm als Assistentin ein Einrad hin, dass er – auf einem anderen Gefährt über die Bühne radelnd – griff, um es als Lenker zu nutzen.
Ein Programm von internationalen Künstlern
Nach der Show des Clowns ging es – wie so oft beim Straßentheater-Fest – für die inzwischen zahlreichen Zuschauer auf Wanderschaft zum nächsten Schauplatz: Denn die Organisatoren vom Verein Walder Theatertage hatten Programm von internationalen Künstlern auf insgesamt vier Bühnen aufgeboten.
Auf der Friedrich-Ebert-Straße, die zwischen Rundling und Poststraße abgesperrt und mit Tischen der örtlichen Gastronomen gesäumt war, gab es allein zwei kleine Podeste.
Tarantatá und andere internationale Künstler
Auf einem davon versprühte das Duo „Tarantatá“ mit Gesang, Tanz und Ziehharmonika das Flair süditalienischer Dorffeste, während gegenüber vor dem Restaurant „La Putia“ mediterrane Vorspeisen reichlich über den Tresen gingen.
Wer sich noch ein paar Tipps abholen wollte, wie man Hausarbeit und Kochen mit einem Workout verbinden kann, war wiederum beim finnischen Akrobaten-Duo „Kate und Pasi“ gut aufgehoben.
Eine erfolgreiche Veranstaltung
Das Publikum bedachte diese und andere ebenso schräge wie artistische Aufführungen der Künstler, die zum Teil aus Spanien oder Argentinien angereist waren, mit herzhaftem Lachen und viel Applaus.
Das freute auch Peter Wirtz, Vorsitzender der Walder Theatertage und Initiator der gleichnamigen Kulturreihe, die im Straßentheater-Fest ihren traditionellen Höhepunkt findet: „Es ist schön zu sehen, dass wir seit Beginn des Programms einen so guten Zuspruch haben.“ Einen Dank richtete er erneut an die ehrenamtlichen Helfer: „Ohne ihre Arbeit wäre das alles nicht möglich.“
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