- Zwischenfall mit zwei Mädchen aus Ghana: Neue Erkenntnisse der Ermittler
- Keine körperlichen Verletzungen
- Staatsschutz ermittelt
- Rassistische Beleidigungen
- Innenminister fordert Maßnahmen
- Thematisierung bei Innenministerkonferenz gefordert
- Rechtsextremismusforscher warnt vor eskalierender Enthemmung
- Rassistische Vorfälle in Deutschland
Zwischenfall mit zwei Mädchen aus Ghana: Neue Erkenntnisse der Ermittler
Die Ermittlungen zum Zwischenfall mit zwei Mädchen aus Ghana im mecklenburgischen Grevesmühlen haben neue Erkenntnisse erbracht. Nach der Auswertung von Videoaufnahmen teilt das Polizeipräsidium Rostock mit: Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat das achtjährige Mädchen keine körperlichen Verletzungen erlitten, die auf die in der Erstmeldung geschilderte Tathandlung hindeuten.
Keine körperlichen Verletzungen
Die Polizei hatte zunächst mitgeteilt, die Schwestern sollten angegriffen worden sein, der Jüngeren solle unter anderem ins Gesicht getreten worden sein. Doch nach neuen Erkenntnissen soll das achtjährige Mädchen lediglich von einem Jugendlichen mit seinem ausgestreckten Bein am Weg versperrt worden sein und mit seiner Fußspitze getroffen haben.
Staatsschutz ermittelt
Die Ermittler haben eine zehnköpfige Ermittlergruppe unter Leitung des für politische Delikte zuständigen Staatsschutzes eingerichtet, um den Vorfall zu untersuchen. Die Ermittlungen dauern an.
Rassistische Beleidigungen
Bei dem Vorfall wurden auch fremdenfeindliche Beleidigungen geäußert. Die Eltern der Mädchen wollten die Jugendlichen zur Rede stellen, was zu verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen führte.
Innenminister fordert Maßnahmen
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) fordert Maßnahmen gegen rassistische Gewalt. Man greift keine Menschen an, erst recht keine Kinder und schon gar nicht aus rassistischen Motiven.
Thematisierung bei Innenministerkonferenz gefordert
Die Innenministerinnen und Innenminister von Bund und Ländern treffen sich am Mittwoch zu Beratungen in Potsdam. Die Grüne-Bundestagsfraktion fordert, dass die Innenministerkonferenz sich mit den nötigen Konsequenzen befasst.
Rechtsextremismusforscher warnt vor eskalierender Enthemmung
Der Direktor des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig, Oliver Decker, warnt vor einer eskalierenden Enthemmung von Gewalttaten. Er sieht einen Zusammenhang mit der Europawahl am 9. Juni, bei der die AfD in allen ostdeutschen Flächenländern jeweils die meisten Stimmen erhalten hatte.
Rassistische Vorfälle in Deutschland
In den vergangenen Wochen haben mehrere Vorfälle für Schlagzeilen gesorgt, bei denen Feiernde bei Volksfesten und privaten Partys mit rassistischen Gesängen aufgefallen waren. Die Polizei registrierte im ersten Quartal dieses Jahres 46 rechtsmotivierte Gewalttaten, bei denen Rassismus eine Rolle spielte.
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