Abiturienten müssen sich auf Veränderungen einstellen
Die Abiturienten von diesem Jahr haben die regulären Prüfungen in vier Fächern hinter sich gebracht. Ab dem nächsten Jahr wird sich jedoch einiges ändern. Die nächsten vier Jahrgänge werden ihr Abitur in fünf Fächern ablegen, bevor der Jahrgang 2029 sich auf eine kostenpflichtige Inhalte auf fünf Fächer vorbereiten muss.
Neue Prüfungsformate
NRW will eine sogenannte Präsentationsprüfung einführen, bei der die Schüler zu einem bestimmten fachrelevanten Thema einen Vortrag halten und anschließend befragt werden. Alternativ sollen besondere Lernleistungen angerechnet werden. Das können die Teilnahme an einem vom Land oder Bund geförderten Wettbewerb wie etwa Jugend forscht oder Jugend musiziert sein, aber auch eine Jahres- oder Semesterarbeit sowie das Ergebnis eines Projekts oder Praktikums.
Kritik an der Reform
Oberstufenkoordinator Reiner Kohl vom Norbert-Gymnasium Knechtsteden sieht hauptsächlich Nachteile in dem zusätzlichen Fach. Zum einen entsteht sowohl für die Schule als auch für die Schüler ein hoher Aufwand. Ziel der Reform ist, dass das Abitur zwischen den einzelnen Bundesländern vergleichbarer wird. Mit der Präsentationsprüfung misslingt das deutlich, so Kohl.
Zentralisierung des Abiturs
Grundsätzlich befürwortet Kohl die Zentralisierung des Abiturs, jedoch würde dies aus seiner Sicht besser funktionieren, wenn der Lehrplan angepasst oder die gleichen Prüfungen geschrieben würden. Warum lässt man Schüler nicht überall dasselbe Mathe-Abitur schreiben?
Änderungen in der Oberstufe
In der Oberstufe wird es künftig großzügiger alternative Formen der Leistungsüberprüfung geben, etwa eine Präsentation, ein Fachgespräch oder eine schriftliche Ausarbeitung. Zudem können Klausuren in der Klasse elf und zwölf von der Fachkonferenz auf 90 Minuten verkürzt werden.
Sport als Leistungskurs
Neu ist auch, dass das Fach Sport künftig als Leistungskurs wählbar sein soll, sowie als viertes oder fünftes Abiturfach.
Zweiklang
NRW hält am Zweiklang von fremdsprachlichem oder naturwissenschaftlich-technischem Schwerpunkt in der Oberstufe fest. Dabei müssen mindestens zwei Fächer der gewählten Profilfächergruppe belegt werden.
Kritik an der Präsentationsprüfung
Kohl findet es wichtig, dass Schüler in der Oberstufe Präsentationen halten, da dies häufig ein Bestandteil des Berufslebens ist. Allerdings verstehe er nicht, warum Schüler jetzt im Abitur eine Präsentation halten sollen. Denn bei Präsentationen könne die Schule nicht kontrollieren, wer sie zu Hause vorbereitet habe.
Reaktionen von Schulleitern
Friedhelm Bongartz, Oberstufenkoordinator am Bettina-von-Arnim-Gymnasium, sieht Vor- und Nachteile in der Reform. Der Druck und Lernaufwand steige für die Schüler durch ein fünftes Fach, sagt er. Auch für Lehrer sei die Reform eine neue Herausforderung, weil sie mehr korrigieren müssen.
Andreas Glahn, Schulleiter des Leibniz Gymnasiums, begrüßt die fünf Abiturfächer. Er findet es gut, dass andere Prüfungsformate ihren Weg in das Abitur finden und die traditionellen, schriftlichen Prüfungen ergänzen.
Reaktionen von Schülern
Lukas, Schüler des Norbert-Gymnasiums, findet ein fünftes Abiturfach nicht gut. Ich frage mich auch, wie das genau geprüft werden soll. Das neue Format stößt bei ihm auf Unmut. Eine Präsentation fände ich sehr komisch im Abi.
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