Wächterpreis: Bitte kontinuierlich, kritisch und konstruktiv

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Wächterpreis: Bitte kontinuierlich, kritisch und konstruktiv

Der Wächterpreis, eine der renommiertesten Auszeichnungen im Bereich des Journalismus, richtet seinen Blick auf die Zukunft. Mit dem diesjährigen Motto Bitte kontinuierlich, kritisch und konstruktiv appelliert die Jury an die Medien, sich verstärkt für eine unabhängige und kritische Berichterstattung einzusetzen. In Zeiten von Fake News und politischer Polarisierung ist es wichtiger denn je, dass Journalisten ihre Arbeit mit Sorgfalt und Hingabe ausführen. Der Wächterpreis will daher jene Medien und Journalisten auszeichnen, die sich durch ihre ausgezeichnete Recherche und ihre Fähigkeit, komplexe Themen zu erklären, hervorgetan haben.

Wächterpreis: Nathanael Liminski mahnt zu kontinuierlichem, kritischen und konstruktivem Journalismus

Für die Verleihung des Wächterpreises hat Nathanael Liminski, Medienminister und Staatskanzleichef des Landes Nordrhein-Westfalen, Termine in seinem Bundesland angesetzt. Als Festredner im Frankfurter Römer formulierte er Grundsätzliches über den Journalismus und die Medienlandschaft.

Die ausgezeichneten Texte zeigten, dass Journalismus kontinuierlich, kritisch und konstruktiv sein muss, um relevant zu bleiben, mahnte der CDU-Politiker, selbst Sohn eines Journalisten. In sozialen Medien finde eine konfuse Kakofonie statt. Meinungen und Fakten sind schwer auseinanderzuhalten. Absender bleiben oft anonym. Es wundert da niemanden, dass viele Menschen überfordert und hilflos davorstehen, am liebsten Augen und Ohren verschließen.

Dies biete Verschwörungstheorien Raum. Der Wächterpreis strafe alle Lügen, dass Politik und Medien Hand in Hand arbeiten.

Preisträger des Wächterpreises 2022

Preisträger des Wächterpreises 2022

Der erste Preis, dotiert mit 10.000 Euro, ging an die landespolitischen Korrespondenten der vier Redaktionen in Rheinland-Pfalz, Karin Dauscher von der Rheinpfalz, Bastian Hauck von der Rhein-Zeitung, Sebastian Stein vom Trierischen Volksfreund, der zur Rheinische Post Mediengruppe gehört, und Stephen Weber von der Allgemeinen Zeitung.

In der Jury-Begründung heißt es: In mehr als 100 Beiträgen enthüllten sie behördliches und politisches Versagen. Sie deckten Vertuschungsversuche auf und erzwangen die Herausgabe brisanter Dokumente. Am Ende der Recherchen stand unter anderem der Rücktritt von Innenminister Roger Lewentz (SPD).

Der zweite Preis, dotiert mit 6.000 Euro, ging an Nicola Meier und Vivian Pasquet von der Süddeutschen Zeitung für ihre Reportage über einen tödlich verlaufenen Notarzteinsatz.

Der dritte Preis, dotiert mit 4.000 Euro, erhielten Angelika Kleinhenz, Jonas Keck und Henrik Rampe von der Main-Post in Würzburg.

Liminski fordert mehr Unterstützung für die Verlage

Bei seiner Rede im Kaisersaal des historischen Frankfurter Rathauses forderte Liminski auch mehr Unterstützung für die Verlage. Staatliche Unterstützung sei immer nur die zweitbeste Lösung. Dennoch halte ich es für richtig, den Verlagen zumindest vorübergehend zu helfen, ihre gedruckten Zeitungen auch im ländlichen Raum bereitzustellen.

Für viele Menschen sei das unverzichtbar. Dass die Bundesregierung ihr Versprechen einer Zustellförderung nicht umsetze, sei ein großer Fehler: Ich kämpfe weiter dafür, mitunter ja mehr als mancher eigentlich dazu berufene Verband, weil ich davon überzeugt bin.

Zugleich brach Liminski eine Lanze für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der oft als Staatsfunk diffamiert werde: Wir alle in diesem Saal wissen: Das ist Unfug. Gut wäre es, wenn alle zu gleicherweise wüssten und beherzigten, dass Fehler von Medien in diesem populistisch aufgeladenen Umfeld überproportionale Wirkung haben.

Der Mehrwert von Qualitätsmedien, ob privat oder öffentlich-rechtlich, liege in journalistischer Sorgfalt, politischer Ausgewogenheit und Pluralität, technologischer Transparenz und einer offenen Fehlerkultur.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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