Iran-Wahl: Iraner müssen in Stichwahl über neuen Präsidenten abstimmen
Die Wahlen im Iran haben ein unerwartetes Ende genommen. Nachdem keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hat, müssen die Iraner nun in einer Stichwahl über den neuen Präsidenten entscheiden. Die beiden Kandidaten, die sich für die Stichwahl qualifiziert haben, sind Ebrahim Raisi, der derzeitige Chef der Justiz, und Mohsen Rezai, ein ehemaliger Kommandeur der Revolutionsgarden. Die Stichwahl findet am 18. Juni 2021 statt und wird entscheiden, wer das Amt des Präsidenten des Iran für die nächsten vier Jahre innehaben wird.
Wahlstimmung in Iran: Peseschkian und Dschalili vor Stichwahl um Präsidentenamt
Bei der Präsidentenwahl im Iran liegt der moderate Politiker Massud Peseschkian mit rund 42,5 Prozent der Stimmen vorn. Auf dem zweiten Platz folgt der Hardliner Said Dschalili mit rund 38,7 Prozent, wie der Sprecher der Wahlbehörde am Samstag im Staatsfernsehen verkündete.
Weil keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hat, geht es am 5. Juli in die Stichwahl. Rund 61 Millionen Wählerinnen und Wähler waren am Freitag aufgerufen, einen neuen Regierungschef zu wählen.
Die Wahllokale waren nach mehrmaliger Verlängerung durch das Innenministerium noch bis in die späten Abendstunden geöffnet. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 60 Prozent, was höher als bei der letzten Parlamentswahl im März ist, bei der die Beteiligung ein Rekordtief von rund 40 Prozent erreicht hatte.
Viele Iraner, insbesondere junge Menschen, haben den Glauben an große innenpolitische Veränderungen verloren. Einige Aktivisten sowie die inhaftierte Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi riefen zum Boykott der Wahl auf. Trotzdem hoffen viele Iraner auf positive Veränderungen durch die Wahl.
Die Stichwahl zwischen Peseschkian und Dschalili wird am 5. Juli stattfinden. Die Wahl wird entscheidend für die Zukunft des Irans sein und könnte zu bedeutenden Veränderungen in der Politik des Landes führen.
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