„Sehr clever“: Großelternauszeit in Schweden
In Schweden hat sich eine innovative Idee entwickelt, die Familien und Senioren gleichermaßen beglückt. Die Regierung des skandinavischen Landes hat beschlossen, eine Großelternauszeit einzuführen. Dieses Konzept ermöglicht es Großeltern, sich freiwillig um ihre Enkelkinder zu kümmern, während die Eltern wieder an ihre Arbeit zurückkehren können. Diese Maßnahme soll vor allem jungen Familien helfen, die nach der Geburt eines Kindes Schwierigkeiten haben, ihre Arbeits- und Familienpflichten zu vereinbaren. Die Initiative wird als „sehr clever“ bezeichnet, da sie die Familienbande stärkt und gleichzeitig die Wirtschaft unterstützt.
„Ziemlich genial“: Schwedische Lösung für Großelternauszeit könnte Deutschland inspirieren
Die Soziologin Jutta Allmendinger sieht die in Schweden eingeführte Elternzeit für Großeltern und andere enge Bezugspersonen auch als Vorbild für Deutschland. Die Idee sei „ziemlich genial“, gerade auch für Alleinerziehende, sagte die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) am Mittwoch dem Radiosender WDR 5.
In Schweden können Eltern seit Beginn des Juli einen Teil ihrer Elternzeit auf die Großeltern übertragen, um ihre Enkel innerhalb des ersten Lebensjahrs zu betreuen. Allmendinger betonte, gerade Alleinerziehende hätten es bei der Kinderbetreuung sehr schwer.
„Sie müssen oft enorme Karriereeinbußen hinnehmen und viele können es sich finanziell nicht erlauben, länger aus dem Beruf auszusteigen“, erklärte die Soziologin. Hier sei es enorm hilfreich, wenn die Großeltern des Kindes oder andere familiennahe Personen einspringen und die Eltern für drei Monate entlasten könnten.
Die Soziologin hält das Modell auch in Deutschland für denkbar und einfach umzusetzen. Sie forderte zudem die Umsetzung der familienpolitischen Punkte des Koalitionsvertrags.
„Es wäre großartig, wenn wir bessere Kitas und auch wirklich gute Ganztagsschulen hätten“, betonte Allmendinger. Sie nannte außerdem die drei Vätermonate für die Zeit direkt nach der Geburt und die Reform des Ehegattensplittings, um Anreize für eine ungleiche Verteilung der Erwerbsarbeit zwischen den Elternteilen zu senken.
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