Das Robert Koch-Institut (RKI) hat eine ungewöhnliche Aktion gestartet: Die Behörde verschickt 5-Euro-Scheine per Post an ausgewählte Haushalte. Doch was genau steckt hinter dieser ungewöhnlichen Maßnahme? Das RKI möchte auf diese Weise die Bereitschaft zur Teilnahme an Gesundheitsstudien erhöhen und so wichtige Daten zur Verbreitung von Krankheiten sammeln. Durch die Belohnung mit Geld erhofft sich das Institut eine höhere Beteiligung und somit aussagekräftigere Ergebnisse. Diese unkonventionelle Methode hat bereits für viel Aufmerksamkeit gesorgt und wirft die Frage auf, ob sie tatsächlich dazu beitragen kann, wichtige Erkenntnisse im Bereich der Gesundheitsforschung zu gewinnen.
RKI verschickt EuroScheine per Post: Aktion zur Gesundheitsstudie gestartet
In insgesamt 300 Städten und Gemeinden hat das Robert Koch-Institut (RKI) rund 180.000 Briefe verschickt. Darin befindet sich eine Einladung, an der Studie „Gesundheit in Deutschland“ teilzunehmen – und ein Fünf-Euro-Schein, wie verschiedene Medien berichten.
Studie Gesundheit in Deutschland: RKI lockt Teilnehmer mit Geldschein
Laut RKI ist es das Ziel der Studie, mehr über die körperliche und mentale Gesundheit von Deutschen herauszufinden, wie sie sich entwickelt und welche Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden. Unter anderem soll zum Beispiel untersucht werden, wie verbreitet Langzeitfolgen durch eine Covid-Erkrankung sind. Es handelt sich um eine Panel-Studie, Teilnehmer werden also über einen längeren Zeitraum immer wieder befragt. Bis Ende April will das RKI 30.000 Befragte zusammenhaben.
Gesundheitsminister kritisiert Aktion des RKI: Geld für Umfrage unangemessen
In einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung nannte Gesundheitsminister Kar Lauterbach es einen „gesundheitspolitischen Skandal“, dass wir aktuell keine repräsentative Übersicht darüber haben, wie gesund die Bevölkerung eigentlich ist. Die fünf Euro sollen die Leute dazu motivieren, die Einladung zur Studie anzunehmen und tatsächlich mitzumachen. Der Einsatz solcher Anreize zur Förderung der Studienteilnahme sei „gängige Praxis und wurde in der methodischen Forschung umfangreich untersucht“, zitiert die „Bild“ dazu eine RKI-Sprecherin.
Schreibe einen Kommentar