Die Polizei Nordrhein-Westfalen hat eine ungewöhnliche Maßnahme ergriffen, um ungelöste Kriminalfälle zu bearbeiten. Insgesamt 66 Pensionäre wurden reaktiviert, um als spezialisierte Ermittler in sogenannten „Cold Cases“ tätig zu werden. Diese erfahrenen ehemaligen Polizisten sollen mit ihrer langjährigen Erfahrung und Expertise dazu beitragen, neue Hinweise und Spuren in alten Fällen zu entdecken. Die Initiative der Polizei NRW zielt darauf ab, auch nach vielen Jahren noch Gerechtigkeit für Opfer und deren Familien zu schaffen. Durch die erneute Aufnahme der Ermittlungen in diesen „Cold Cases“ wird eine intensive Prüfung der Akten und eine frische Perspektive angestrebt, um möglicherweise bisher unentdeckte Täter zu identifizieren. Diese unkonventionelle Maßnahme unterstreicht den Einsatz und die Entschlossenheit der Polizei, auch lange Zeit zurückliegende Verbrechen nicht ungesühnt zu lassen.
NRWPolizei setzt auf RentnerCops: Pensionäre lösen „Cold Cases“
Die NRW-Polizei setzt vermehrt auf Kollegen im Ruhestand, die als „Senior Experts“ wieder aktiv werden: Laut Innenministerium arbeiten 66 Pensionäre in verschiedenen Polizeibehörden (Stand Februar). Sie helfen zum Beispiel bei ungelösten Mordfällen („Cold Cases“) oder beim Einarbeiten neuer Ermittler.
„Senior Experts“ reaktiviert: Rentner unterstützen Polizei bei ungelösten Fällen
Als „Rentner-Cops“ wurden Teilnehmer eines Pilotprojekts zu Cold Cases in NRW einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Wegen des großen Erfolgs brachte das Innenministerium im vergangenen August einen Erlass auf den Weg, um den Dienststellen die Wieder-Anstellung von Pensionären zu ermöglichen. Inzwischen arbeiten „Senior Experts“ in 16 Kreispolizeibehörden.
Alte Akten wieder aufgeklappt – diese „Cold Cases“ bewegten 2023
In der übergeordneten Personal- und Schulungsbehörde LAFP sind acht Renten-Rückkehrer am Start, im Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) sogar neun. 17 „Senior Experts“ arbeiten aktuell im Bereich der „Cold Case“-Bearbeitung. 30 arbeiten neue Ermittlerinnen und Ermittler ein.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte: „Ich bin froh, dass wir diesen Schritt gegangen sind und pensionierte Beamte wieder aktivieren konnten. Senior Experts verfügen über langjährige Erfahrung und Expertise in verschiedenen Bereichen der Polizeiarbeit, darunter auch Mordermittlungen. Sie können jüngere Kollegen vor allem in komplexen Fällen umfassend unterstützen und sie an ihrem Wissen teilhaben lassen.“
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