Das Von der Heydt-Museum in Wuppertal präsentiert eine außergewöhnliche Ausstellung, die Kunstliebhaber und -expertinnen aufhorchen lässt. Unter dem Titel Schnitte in Leinwände wird das Werk des italienischen Künstlers Lucio Fontana vorgestellt, der in den 1940er und 1950er Jahren mit seinen radikalen Ideen die moderne Kunst revolutionierte. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in Fontanas Schaffen, indem sie über 100 Werke zeigt, darunter Gemälde, Skulpturen und Installationen. Der Fokus liegt auf den berühmten Schnitten, mit denen Fontana die traditionelle Malerei aufbrach und neue Wege für die moderne Kunst beschritt.
Wuppertal: Schnitte in Leinwände - Von der Heydt-Museum zeigt Lucio Fontana-Ausstellung
Das Von der Heydt-Museum in Wuppertal präsentiert bis zum 12. Januar 2025 eine umfassende Ausstellung mit rund 100 Werken des argentinisch-italienischen Künstlers Lucio Fontana (1899-1968). Die Ausstellung „Lucio Fontana: Erwartung“ zeigt die vielseitige Arbeit Fontanas seit den 1930er Jahren bis zu seinem Tod 1968.
Fontana revolutionierte den Kunstbegriff und galt als Wegbereiter neuer Formen und Konzepte. Berühmt wurde er für seine eingeschlitzten Leinwände, die er mit dem Titel „Erwartung“ („Attesa“) versah und mit denen er die Leinwand symbolisch für den Raum öffnete.
Schon Jahre zuvor durchlöcherte Fontana 1949 erstmals Papierbögen und Leinwände mit einem Stecheisen. Die Ausstellung zeigt auch eine in pinkfarbenes Neonlicht getauchte Rauminstallation von Fontana, die rekonstruiert wurde.
Die Arbeiten stammen aus der Fondazione Lucio Fontana (Mailand) sowie öffentlichen und privaten Sammlungen. Es ist die erste größere museale Ausstellung zu Fontana in Deutschland seit fast 30 Jahren.
Die Ausstellung verschweigt jedoch nicht die Beziehung Fontanas zum faschistischen Regime Italiens. So profitierte Fontana nach Angaben des Museums von staatlichen Programmen und realisierte Werke für die faschistische Partei und die Regierung. 1937 beteiligte er sich an einem Wettbewerb für eine Mussolini-Büste.
Im Rheinland war Fontana besonders präsent und wurde einer der Impulsgeber für die ZERO-Gruppe. Fontana unterstützte die jungen Künstler auch durch kleinere Ankäufe. 1959 besuchte Heinz Mack den Künstler in dessen Mailänder Atelier.
Seine erste große Museumsausstellung in Deutschland hatte Fontana 1962 im Museum Schloss Morsbroich in Leverkusen. Freundschaftlich verbunden war ihm außerdem der Düsseldorfer Fotograf Lothar Wolleh, der Porträts von ihm schuf. Jüngere Künstler wie Piero Manzoni oder Yves Klein nahmen Fontanas Ideen und Zukunftsvisionen auf.
„Wer diese Ausstellung sieht, will selbst Kunst machen“, sagte Yoko Ono in Düsseldorf.
Die Ausstellung „Lucio Fontana: Erwartung“ im Von der Heydt-Museum in Wuppertal ist bis zum 12. Januar 2025 zu sehen.
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