AfD-Parteitag in Essen: Proteste und Gegenproteste am Wochenende
Die AfD wird am Wochenende vom 28. bis 30. Juni 2024 ihren Bundesparteitag in der Grugahalle in Essen abhalten. Doch der Beschluss ist nicht ohne Widerstand abgelaufen. Viele Seiten haben bereits klar gemacht, dass die AfD in Essen nicht willkommen ist.
Der Parteitag
Der Bundesparteitag der AfD beginnt am Samstag um 10 Uhr in der Grugahalle und endet am späten Nachmittag/frühen Abend am Sonntag. Etwa 600 AfD-Delegierte und mehr als 1000 Gäste werden erwartet.
Gegenproteste
Die Gegenproteste beginnen bereits am Freitag und erstrecken sich zeitlich über das Wochenende und räumlich über verschiedene Teile der Stadt. Es gibt mehr als ein Dutzend angemeldete Versammlungen, hinter denen verschiedene Bündnisse aus Politik, Gesellschaft und Kirchen stehen.
Freiraum für Proteste
Am Freitag startet ein Demo-Rave unter dem Motto Bass statt Hass am Südeingang des Hauptbahnhofs Essen und zieht durch das Südviertel bis zur Messe. Lautsprecherwagen und verschiedene DJ-Kollektive sollen zeigen, dass Protest Spaß machen kann.
Ebenfalls am Freitag startet ein spendenbasiertes Protestcamp im Löwental, das im Essener Stadtteil Werden liegt. Organisiert wird das Zeltlager von der Initiative Widersetzen, die nach eigenen Angaben aus 170 Personen besteht.
Samstag
Am Samstag sind mehrere Demonstrationszüge geplant. Der erste soll um 6 Uhr an der Alfredstraße nahe der Grugahalle beginnen; ein weiterer startet um 10 Uhr ab Essen Hauptbahnhof.
Um 14 Uhr soll es eine Kundgebung auf dem Messeparkplatz P2 (Girardethaus) mit Bühnenprogramm und Reden geben, ab 17 Uhr dann Musikprogramm.
Sonntag
Am Sonntag ist eine Mahnwache vor der Grugahalle ab 9 Uhr geplant.
Prominente Gäste
Bei der zentralen Kundgebung am Samstagmittag will Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) ein Grußwort sprechen. Er hatte den Versuch der Vertragskündigung mit initiiert.
Weitere Redner werden unter anderem: Anna Nicole Heinrich, Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland, Anja Weber, Vorsitzende des DGB in NRW, der Vorstandsvorsitzende von Evonik, Christian Kullmann, die Leiterin der Alten Synagoge Essen, Diana Matut, der Duisburger Autor und Pädagoge Burak Yilmaz sowie Bastian Schlange, Journalist bei Correctiv.
Erwartete Teilnehmer
Die Polizei Essen rechnet für das gesamte Wochenende mit mehreren Zehntausend Versammlungsteilnehmern. Die tatsächliche Größe hänge aber von verschiedenen Faktoren ab.
Ausschreitungen?
Der Polizei Essen seien einschlägige Aufrufe im Internet bekannt, deren Wortwahl auf Gewaltbereitschaft schließe. Das fließt in unsere Bewertungen mit ein, wir stellen uns auf alles ein, so ein Sprecher.
Informationen für Bürger
Die Polizei Essen hat bereits eine Informationsseite eingerichtet, auf der es ab kommenden Montag (24. Juni) einen Live-Ticker geben soll, der fortlaufend von der Polizei aktualisiert wird.
Auf der Seite sind auch Nummer und Sprechzeiten des eigens für das Wochenende eingerichteten Bürgertelefons zu finden. Bisher erreichen die Beamten nach eigenen Angaben bereits täglich rund 25 Anrufe.
Reisende
Reisende sollten an dem Wochenende besser etwas mehr Zeit einplanen, vor allem am Samstag. Da am Hauptbahnhof Essen sowohl am Freitag als auch am Samstag Demonstrationszüge starten, kann es dort und in der Stadtmitte vorübergehend recht voll werden.
Hinzu kommt, dass drei Spiele der Fußball-EM an diesem Wochenende in NRW ausgetragen werden: Und zwar die Achtelfinalpartien in Dortmund (Samstag, 21 Uhr), in Gelsenkirchen (Sonntag, 18 Uhr) und in Köln (Sonntag, 21 Uhr). Das Reiseaufkommen auf den Knotenstrecken rund um das Ruhrgebiet wird also ohnehin stärker sein.
Schreibe einen Kommentar