Essen bereitet sich auf den AfD-Parteitag vor
Am Donnerstagmorgen, zwei Tage vor dem eigentlichen Anlass des Ausnahmezustandes, hat die Stadt Essen bereits begonnen, sich auf den Besuch der AfD vorzubereiten. Überall in der Stadt sind Plakate aufgehängt worden, auf denen Für Toleranz in großen Lettern steht. Die Messe Essen hat ein halbes Dutzend Regenbogen- und Europafahnen gehisst, und die Ruhrbahn hat die Haltestelle, an der die AfD sich am Wochenende versammeln wird, in Vielfalt umbenannt.
Polizei präsent in der Stadt
Auch die Polizei ist in der Stadt an Orten präsent, wo sie sonst eher weniger ist. In Essen-Horst zum Beispiel, wo ein großes Zeltlager für die Protestierenden errichtet wird. Mehrere Tausend Menschen, die zu den Protesten anreisen, sollen hier Schlafplätze finden.
Zeltlager auf dem Hörsterfeld
Das Zeltlager auf dem Hörsterfeld im Stadtteil Horst, das an Bochum grenzt, wird eines der größten Zeltlager sein, das die Stadt bisher erlebt hat. Mehrere Tausend Menschen, die zu den Protesten anreisen, sollen hier Schlafplätze finden. Wie viele genau es werden, das können weder Polizei noch das Organisationsteam sagen – bei der Behörde angemeldet sind vorsichtshalber 2000 bis 4000 Personen.
Die Vorbereitungen auf dem Hörsterfeld sind bereits in vollem Gange. Während Hubwagen umhergeschoben und Transporter entladen werden, steht auch schon der erste Pavillon der Gemeinschaftsküche mit selbst gemachten Nudelsalaten und veganen Muffins. Aus Bochum und Köln, aber auch aus der ganzen Republik seien Helfer hier, genauer will niemand Auskunft geben.
Kritik an der Verlegung des Zeltlagers
Einige Kritiker ärgern sich über die Kurzfristigkeit der Verlegung des Zeltlagers vom Löwental im Essener Süden auf die Alternativfläche auf dem Hörsterfeld. Auflagen zum Hochwasserschutz waren der Grund für die Verlegung. Ein bisschen Schikane, murrt einer der Camper.
Anwohner sind skeptisch
Viele Anwohner im Stadtteil Horst sind skeptisch gegenüber dem Zeltlager. Wenn sie sich benehmen, ist alles gut. Aber wenn sie Randale machen, gehören sie hier nicht hin, sagt ein Anwohner, der eben seinen Campingwagen umgeparkt hat – aber nur vorsichtshalber.
Polizei überwacht die Situation
Die Polizei überwacht die Situation in der Stadt und am Zeltlager. Wir möchten nicht, dass sie in die Zelte fotografieren, bittet ein junger Mann, der sich höflich als Versammlungsleiter vorstellt. Doch ein bulliger Mann mit seinem Riesenschnauzer an der Leine, tätowierten Armen und Totenkopfjogginghose, schnauzt zurück: Ist mir egal, was ihr wollt, zieht euch eine Burka über, dann sieht man euch nicht mehr!
Friedliche Absichten
Die Veranstalter betonen, dass es bis zum Abbau des Camps am Montag und Dienstag friedlich bleiben soll. Es wird ein ruhiges Camp werden, wir wollen hier keine Party feiern, versichern sie. Fürs Erste müssen sie sich noch um fließendes Wasser kümmern, die Abnahme des Zirkuszeltes vom Bauamt, auch mit Feuerwehr, Ordnungsamt und Grünflächenamt sei man im Austausch, um alle Auflagen zu erfüllen.
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