Als die Fabriken nach Erkelenz kamen​

Als die Fabriken nach Erkelenz kamen, veränderte sich die Stadtlandschaft für immer. Die Ansiedlung neuer Industrieanlagen brachte wirtschaftlichen Aufschwung, aber auch soziale Veränderungen mit sich. Arbeitsplätze entstanden, die Bevölkerung wuchs und die Infrastruktur der Stadt wurde modernisiert. Doch dieser Wandel brachte auch Herausforderungen mit sich, wie Umweltbelastungen und Verkehrsprobleme. Die lokale Gemeinschaft musste sich an die neuen Gegebenheiten anpassen und gleichzeitig ihre Identität bewahren. Heute prägen die Fabriken das Stadtbild von Erkelenz und sind ein wichtiger Bestandteil der regionalen Wirtschaft. Trotz der Veränderungen erinnert man sich an die Anfänge, als die Industrie Einzug hielt und die Zukunft der Stadt prägte.

Die industrielle Revolution in Erkelenz: Aufstieg und Fall der Fabriken

Die industrielle Revolution in Erkelenz: Aufstieg und Fall der Fabriken

Im 19. Jahrhundert fand die Industrialisierung in Erkelenz einzug. Vor wenigen Tagen hatten wir bereits auf deren Anfänge in der Stadt geblickt, nun schauen wir auf die größeren Fabriken, die im 20. Jahrhundert entstanden.

Von Textilfabrik bis Werkzeugmaschinenhersteller: Die Geschichte der Industrie in Erkelenz

1897 baute der Kaufmann Gottfried Halcour, der aus Kuckum stammte, jenseits der Eisenbahn an der heutigen Neußer Straße eine Textilfabrik, die sich Michels & Halcour nannte. Auffallend waren die Produktionshallen mit den Shed-Dächern. Eine Dampfmaschine sorgte für Strom und den elektrischen Antrieb der etwa 100 Webstühle mit 78 Beschäftigten.

Mit 6000 Quadratmetern war das Gelände schon groß, wie auch die Aufnahme aus späterer Zeit zeigt. Halcour war 1912 einer der Gründer des Tennisclubs, die Plätze befanden sich an der Südpromenade. Ende 1917 musste die Produktion wegen Rohstoffmangel eingestellt werden, 1919 wurde sie wieder aufgenommen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 endete diese Absatzquelle schlagartig.

Von der Textilproduktion zur Maschinenfabrik - der Wandel der Industrie in Erkelenz

Im Jahre 1934 wurde die Kraftverkehr GmbH gegründet, die in den ehemaligen Produktionshallen ihren Betrieb einrichtete. Ein anderer Teil des Geländes wurde für einen Landhandel genutzt. Danach übernahm die Werkzeugmaschinenfabrik W. Hegenscheidt KG (heute Hegenscheidt-MFD) die Gebäude der vormaligen Halcour'schen Fabrik.

Seitdem konnte die Firma ihren Betrieb immer mehr ausbauen. Der wohl wichtigste Schritt in das Industriezeitalter fand in Erkelenz allerdings 1897 statt, als der Industriepionier Anton Raky die Zentrale der von ihm gegründeten Internationalen Bohrgesellschaft von Straßburg nach Erkelenz verlegte.

Die kleine Reparaturwerkstatt der Firma in Erkelenz wurde schnell zu einem wichtigen Standort ausgebaut. Für Erkelenz als Hauptsitz der IBG sprachen mehrere Gründe, unter anderem die günstige Lage im Dreieck zwischen dem Aachener Revier, dem Ruhrgebiet und dem belgischen Pays Noir.

Der Maschinenpark entsprach dem neuesten Stand der Technik, es gab eine Elektrozentrale und eine eigene Wasserversorgung. Die Mitarbeiterzahl stieg ständig, und im Jahre 1906 waren 70 leitende Angestellte und 355 Arbeiter beschäftigt.

1907 kam es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Raky und dem Schaaffhausen'schen Bankverein, was zur Trennung führte. Die Bohrabteilung ging an die Deutsche Erdöl-AG, und die Maschinen- und Bohrgerätefabrik wurde von Alfred Wirth weitergeführt.

Die Firma Maschinen- und Bohrgerätefabrik Alfred Wirth & Co. existiert noch heute unter dem Namen HMH und ist mit knapp 300 Mitarbeitern einer der wichtigsten Arbeitgeber in Erkelenz.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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