Die jüngsten Zahlen sind alarmierend: Antisemitismus nimmt in Deutschland dramatisch zu. Laut einem aktuellen Bericht der Bundesregierung ist die Zahl antisemitischer Straftaten im vergangenen Jahr um 15 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung ist besorgniserregend und fordert Sofortmaßnahmen. Doch wie kann man diesem Hass entgegentreten? Eine mögliche Antwort liegt in den sozialen Medien. Die Plattform TikTok will sich aktiv gegen den Hass einsetzen und bietet eine Plattform für junge Menschen, um gegen Antisemitismus und Rassismus anzukämpfen. Doch wie erfolgreich können solche Initiativen wirklich sein?
TikTok gegen Antisemitismus: Sabine Leutheusser-Schnarrenberger fordert professionellen Kampf
Der Kampf gegen Juden- und Israelfeindlichkeit muss nach Angaben der nordrhein-westfälischen Antisemitismusbeauftragten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger stärker auch in sozialen Medien geführt werden.
„Man kann Tiktok nicht einfach beiseite liegen lassen“, sagte die frühere FDP-Bundesjustizministerin am Mittwoch bei der Vorlage ihres Jahresberichts für 2023. Vielmehr sei der Umgang mit Tiktok jetzt das vorrangige Thema für sie.
Noch in diesem Jahr werde sie eine gebündelte Social-Media-Strategie angehen. Ein Auftritt gegen Antisemitismus - beispielsweise auf Tiktok - müsse professionell sein, sagte Leutheusser-Schnarrenberger. „Das geht nicht, indem ich mich vor das Mikrofon stelle und erzähle, was Antisemitismus ist.“
Vielmehr müssten Informationen professionell und faktenbasiert vermittelt werden. Dazu brauche es eine umfassendere Strategie.
Drastischer Anstieg bei antisemitischen Straftaten
Im fünften Bericht der NRW-Antisemitismus-Beauftragten wird ein drastischer Anstieg bei antisemitischen Straftaten auf einen neuen Höchststand von rund 550 Taten für das vergangene Jahr festgestellt.
Vor allem seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober schnellte die Zahl demnach hoch. Hinzu kommen Hunderte antisemitische Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze.
Im Herbst will Leutheusser-Schnarrenberger die Ergebnisse einer Dunkelfeldstudie zur Verbreitung antisemitischer Einstellungen in der Gesellschaft vorlegen.
Die Beauftragte fordert eine professionelle und umfassende Strategie, um dem Antisemitismus auf TikTok und anderen sozialen Medien entgegenzutreten.
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