Bewertung: CD-Erste von Evgenia Rubinova mit Musik von Tschaikowsky

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Bewertung: CD-Erste von Evgenia Rubinova mit Musik von Tschaikowsky

Die russische Geigerin Evgenia Rubinova hat mit ihrer neuen CD eine wahre Meisterleistung vorgelegt. Die Aufnahme enthält eine Auswahl an Stücken von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky, einem der größten Komponisten Russlands. Rubinovas Interpretationen sind von höchster Qualität und zeugen von ihrer tiefen Verbindung zur Musik Tschaikowskys. Mit ihrer virtuosen Geigenvirtuosität und ihrem expressiven Spiel gelingt es ihr, die Emotionen und Dramatik der Musik zu transportieren. In diesem Artikel werden wir die CD genauer unter die Lupe nehmen und ihre Stärken und Schwächen analysieren.

Entdeckung: Tschaikowskys vergessene Klavierwerke auf CD von Evgenia Rubinova

Entdeckung: Tschaikowskys vergessene Klavierwerke auf CD von Evgenia Rubinova

Die Musikwelt weiß fast nichts über diese Stücke. Dabei sind sie ein wundervolles, bewegendes, in viele Richtungen weisendes Vermächtnis. Den nahen Tod des Komponisten am 6. November 1893 spürt man in keinem Takt.

Es war im Frühjahr 1893, da Peter Tschaikowski knietief in der Partitur seiner 6. Symphonie h-Moll stand. Zuvor hatte er sich eine Form der Ablenkung gewährt und 18 Klavierstücke komponiert, die er als Opus 72 zusammenfasste. Sie erinnern daran, dass Tschaikowski immer schon der Meister der kleinen Form war und Robert Schumanns „Kinderszenen“ liebte.

Schon seine früheren Zyklen, etwa „Die Jahreszeiten“ op. 37 oder das „Kinderalbum“ op. 39, lugten rückbezüglich zu seinem deutschen Kollegen hinüber. Auch die Stücke op. 72 sind ein Griff ins pralle Menschen- und Fantasieleben.

Den Gruß an seinen Gewährsmann hört man im neunten Stück: „Un poco di Schumann“. Französischer tönt es im 15. Stück: „Un poco di Chopin“. Daneben immer wieder funkelnde Juwelen, Pirouetten auf 88 Tasten, Grübeleien, verträumter Zauber, Überschwang.

Wer meint, das könne man alles mal so nebenbei vom Blatt spielen, wird spätestens beim zehnten Stück kapitulieren, einem Scherzo, das nur so über die Tasten fliegt. Diesen Zyklus setzen kaum Pianisten aufs Programm.

Allerdings gibt es nun endlich eine Referenzaufnahme. Evgenia Rubinova, 1977 in Taschkent geboren und seit vielen Jahren in Deutschland lebend, hat sie beim Label Genuin herausgebracht. Und was soll man sagen: Die Platte ist ein Gedicht.

Makellos in der Brillanz, liebevoll in den Details, mit großem Atem, reifer Noblesse. Rubinova hat nicht grundlos bei wichtigen Wettbewerben (Leeds, Terni) auf dem Siegertreppchen gestanden. Auch frühere Platten von ihr (mit Prokofieff oder Beethovens „Hammerklaviersonate“) kündeten von ihrer fulminanten Kompetenz.

In Tschaikowskis Vermächtnis zeigt sie erneut, was sie kann – es ist sehr, sehr viel.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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