Bumble und andere Dating-Apps: Die Gefahr swiped mit​

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Die Risiken von Dating-Apps: Wenn das Date zum Alptraum wird

In der heutigen Zeit gibt es viele Plattformen wie Tinder, Bumble oder Lovoo, auf denen Menschen nach der großen Liebe oder einem One-Night-Stand suchen. Doch diese Plattformen haben einen entscheidenden Nachteil: Man muss sich darauf verlassen, dass das Gegenüber beim Online-Flirt die Wahrheit sagt.

Warnzeichen, dass irgendetwas faul ist, lassen sich online leichter kaschieren als im Direktkontakt. Wer sich nach einem erfolgreichen Flirt dann im echten Leben treffen will, muss auf Überraschungen vorbereitet sein – im schlimmsten Fall auf sehr gefährliche.

Ein Beispiel: Paulinas Geschichte

Ein Beispiel: Paulinas Geschichte

Paulina Nowak hatte sich Bumble installiert, da die Plattform mit einer aufgeschlossenen und frauenfreundlichen Herangehensweise wirbt. Sie chattete mit einem Typen namens Samir, der sehr zugewandt im Gespräch war und ihr ein bisschen needy vorkam. Er bestand auf einem Date.

Paulina lässt sich darauf ein und geht mit ihm Essen. Später lädt er sie in seine Wohnung ein. Sie geht mit – trotz komischen Bauchgefühls. Doch das Date entwickelte sich zu einem Alptraum: Samir schlug sie plötzlich ins Gesicht und versuchte, ins Bad einzudringen, als sie sich anziehen wollte.

Wie kann man sich auf einem App-Date schützen?

Wie kann man sich auf einem App-Date schützen?

Auch wenn man nie selbst daran Schuld ist, wenn man Opfer eines sexuellen Übergriffs wird, gibt es einige Schutzmaßnahmen, die man ergreifen kann:

  • Einen Video-Chat vor dem persönlichen Treffen
  • Treffen nur an öffentlichen Orten mit eigener An- und Abfahrt
  • Beim Date auf Alkohol verzichten und das Getränk nie unbeaufsichtigt lassen
  • Auf das eigene Bauchgefühl hören!

Weitere Tipps für sichere Dates gibt es unter www.kaspersky.de/resource-center/preemptive-safety/dating-app-safety.

Was tun, wenn man Opfer eines Übergriffs wird?

Was tun, wenn man Opfer eines Übergriffs wird?

Wer Opfer eines Übergriffs wird, muss damit nicht allein sein. Unter der Telefonnummer 116006 erreicht man das kostenlose Opfertelefon von Weisser Ring e.V. Hier kann eine psychotraumatologische Ersthilfe oder auch eine anwaltliche Beratung vermittelt werden.

Expertentipp: Personen, die Opfer solcher Übergriffe geworden sind, sollten unverzüglich Kontakt abbrechen, eine neue Handynummer oder Mailadresse verwenden und Daten, also E-Mails, Fotos, Chatverläufe etc. auf einem externen Datenträger sammeln und der Polizei übergeben. Das Profil beim Seitenbetreiber melden, falls es noch nicht gelöscht wurde.

Die Konsequenzen – Opfer oder Täter?

Die Konsequenzen – Opfer oder Täter?

Paulina fühlte sich als Opfer von Stealthing – einer Form des sexuellen Missbrauchs, bei dem das Kondom beim Sex ohne Zustimmung oder Wissen des Partners entfernt wird. In Deutschland gilt Stealthing als sexueller Übergriff, ist also eine strafbare Handlung.

Da sie keine Beweise oder Zeugen hat, geht sie nicht zur Polizei. Doch sie meldet Samirs Profil auf der Dating-App. Bumble wirbt damit, besonders frauenfreundlich zu sein. Aber wie lange dauert es, bis ein User nach einer Meldung für die App gesperrt wird? Und kann er bis dahin noch neue Dates anwerben?

Kerstin Srbeny vom Landesbüro NRW/Rheinland des Vereins Weißer Ring erklärt: „Bei dieser Art von Taten ist das Schamgefühl besonders hoch, daher ist leider eher mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen“.

Risiken für queere Nutzer

Den Fachleuten hier sind Dating-Apps bekannt, auch wenn sie solche Gesuche eher selten erreichen. Die Betroffenen verabreden sich zunächst freiwillig mit den Tätern, möglicherweise auch zum Sex. Während des Treffens kommt es jedoch zu sexualisierter Gewalt.

Besonders Trans-Personen sind einem sehr hohen Gewaltrisiko ausgesetzt. Sie werden teilweise gezielt über solche Apps von Männern angeschrieben, die einen Trans-Fetisch haben und die die Erfüllung ihrer Fantasien notfalls mit Gewalt einfordern.

Srbeny verweist außerdem auf die speziellen Risiken, die vor allem queere Nutzer solcher Apps betreffen. Frauen, die nach anderen Frauen suchen, sind auch einem hohen Risiko ausgesetzt.

Was tun?

Srbeny möchte Opfer solcher oder ähnlicher Übergriffe trotzdem ermutigen, sich an die Polizei oder den Weißer Ring zu wenden. Es ist wichtig, dass man auf sein Bauchgefühl hört und sich nicht scheut, Hilfe zu suchen.

Und für diejenigen, die weiterhin Dating-Apps verwenden, gilt: Bitte seid vorsichtig!

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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