Chinesische Top-Managerin verlässt Unternehmen nach Kritik an Arbeitsmoral
Die chinesische Top-Managerin, Liang Zhang, hat ihr Amt in einem der größten Technologieunternehmen Chinas niedergelegt. Der Grund dafür liegt in der Kritik an der Arbeitsmoral des Unternehmens, die in den letzten Wochen immer mehr an Schwung gewonnen hat. Die 45-jährige Managerin war Chief Operating Officer (COO) des Unternehmens und galt als eine der mächtigsten Frauen der chinesischen Wirtschaft. Die Entscheidung, das Unternehmen zu verlassen, kam überraschend, da Liang Zhang als eine der treibenden Kräfte hinter dem Erfolg des Unternehmens galt.
Top-Managerin tritt bei Baidu zurück nach Kritik an Arbeitsmoral
Die chinesische Top-Managerin Qu Jing hat sich nach öffentlichem Aufschrei für ihre Äußerungen entschuldigt, in denen sie die Arbeitsmoral von Mitarbeitern kritisiert hatte. Viele der Kritikpunkte sind sehr treffend, ich denke darüber nach und nehme sie demütig an, sagte die Kommunikationschefin am Donnerstag.
Ihre unangemessenen Äußerungen hätten nach außen hin Missverständnisse über die Werte und die Kultur des Unternehmens hervorgerufen. Qu Jing hatte in mehreren auf der Plattform Douyin veröffentlichten Kurzvideos nach Ansicht von Kritikern den Eindruck erweckt, eine Kultur der ständigen Überarbeitung zu verherrlichen.
Kritik an Arbeitsbedingungen
So hatte sie in Bezug auf Angestellte, die Hunderte von Beschwerdebriefen geschrieben hatten, gedroht, sie werde deren Karrieren ruinieren, indem sie dafür sorgen werde, dass sie nie wieder einen Job in der Branche finden würden. In einem der Videos kritisierte sie eine Mitarbeiterin, die sich geweigert habe, während der Corona-Pandemie eine 50-tägige Geschäftsreise anzutreten. Warum sollte ich auf die Familie meiner Mitarbeiterin Rücksicht nehmen? Ich bin nicht ihre Schwiegermutter, sagte Qu.
Die Kritik an den Arbeitsbedingungen in China wird seit Jahren geführt. Technologieunternehmen erwarten von ihren Angestellten vielfach, an sechs Tagen in der Woche von 9 Uhr bis 21 Uhr zu arbeiten. Dieses Phänomen wird als 996 bezeichnet.
Das Thema rückte auch nach dem Tod zweier Mitarbeiter des E-Commerce-Unternehmens Pinduoduo in den Fokus, von denen einer auf dem Heimweg von der Arbeit plötzlich auf der Straße zusammengebrochen war.
Das chinesische Online-Medienportal 36Kr berichtete am Donnerstag, dass Qu ihren Posten bei Baidu verloren hat. Nutzer von sozialen Netzwerken wie Weibo hatten ihr einen Mangel an Empathie vorgeworfen.
Baidu betreibt Chinas führende Suchmaschine sowie Ernie Bot, einen Dienst für künstliche Intelligenz, der ChatGPT ähnelt.
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