Die angestrebte Zielsetzung, bis zum Jahr 2030 15 Millionen Elektroautos auf den Straßen zu haben, wird sich laut Expertenmeinungen als nicht realisierbar erweisen. Diese Ankündigung bringt eine ernüchternde Wendung in die Diskussion um die Elektromobilität. Trotz der wachsenden Nachfrage nach umweltfreundlichen Alternativen scheinen die aktuellen Bedingungen und Herausforderungen zu groß zu sein, um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen. Die Gründe für diese pessimistische Prognose liegen unter anderem in der Infrastruktur, den hohen Kosten sowie der begrenzten Akzeptanz von Elektrofahrzeugen bei den Verbrauchern. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierungen und Industrie auf diese Entwicklung reagieren werden, um den Übergang zu einer nachhaltigeren Mobilität zu unterstützen.
Bundesregierung verfehlt selbstgestecktes Ziel von 15 Millionen Elektroautos bis 2030
Die Bundesregierung wird ihr selbstgestecktes Ziel von 15 Millionen Elektroautos bis zum Jahr 2030 einem Bericht zufolge verfehlen. „Selbst in einem optimistischen Szenario wäre bestenfalls ein Bestand von 8,65 Millionen E-Autos im Jahr 2030 möglich“, berichtete die Branchenzeitschrift „Automobilwoche“ in München am Montag. Mehr lasse der Markt für Pkw-Neuzulassungen nicht zu.
Studie: Nur 6,15 Millionen E-Autos bis 2030 realistisch
In einem realistischen Basis-Szenario erwartet die „Automobilwoche“ 6,15 Millionen E-Autos bis 2030. Unter pessimistischen Annahmen, etwa einer Verschiebung des für 2035 geplanten Verbrennerverbots für Neuwagen in der EU um fünf Jahre, wären es nur 4,71 Millionen E-Autos bis 2030. In keinem der Szenarien ging die Zeitschrift von neu aufgelegten Förderprogrammen aus. Die Zeitschrift wertete aktuelle Zulassungs- und Marktdaten aus.
Ziel schwer erreichbar
Das Ziel der Regierung hält die Pkw-Branche daher für sehr schwer zu erreichen. Um das Ziel noch zu erreichen, müsste der Bestand innerhalb von sieben Jahren um über 13,5 Millionen E-Autos wachsen. Die „Automobilwoche“ erwartet in dieser Zeit insgesamt 20,9 Millionen Neuzulassungen. „Somit müsste - falls alle E-Auto-Zulassungen den Bestand erweitern - der E-Auto-Anteil an den Neuzulassungen im Durchschnitt aller Jahre bei 65 Prozent liegen“. Das zeige, wie unrealistisch die Vorgabe sei.
Studie der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie NOW
Das Bundesverkehrsministerium verwies am Montag hingegen auf eine Studie der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie NOW. Diese habe ergeben, dass der Bestand rein elektrischer Pkw bis 2030 auf 13,4 Millionen anwachsen könnte, zusammen mit Hybridfahrzeugen ergebe sich der Wert 16,6 Millionen. Das Ministerium von Volker Wissing (FDP) hatte die Untersuchung in Auftrag gegeben.
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