Die Solinger Grünen fordern Umdenken bei der Ausbauplanung der A3

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Die Solinger Grünen fordern Umdenken bei der Ausbauplanung der A3

In einer aktuellen Pressemitteilung haben die Solinger Grünen ihre Forderung nach einem Umdenken bei der Ausbauplanung der A3 bekannt gegeben. Die Partei kritisiert die bisherigen Pläne und fordert eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Lösung für den Ausbau der Autobahn. Die Grünen argumentieren, dass der Ausbau der A3 nicht nur den Verkehr in der Region, sondern auch die Umwelt und die gesunde Entwicklung der Stadt Solingen selbst beeinträchtigen würde. Die Partei fordert daher ein neues Konzept, das die Bedürfnisse der Bevölkerung und die Belange des Umweltschutzes berücksichtigt.

Solinger Grüne fordern dringendes Umdenken bei der Ausbauplanung der A3

 Kosten für den Ausbau der A3 explodieren - Grüne fordern bessere Alternativen

Kosten für den Ausbau der A3 explodieren - Grüne fordern bessere Alternativen

Der Streckenabschnitt auf der A3 zwischen der Anschlussstelle Leverkusen/Opladen und dem Autobahnkreuz Hilden wird seit 2017 grundlegend saniert. Erneute Arbeiten wurden dazu im März dieses Jahres aufgenommen. Die aktuellen Arbeiten haben nichts mit den Ausbauplanungen zu tun.

Der Ausbau der A3 auf acht Spuren wird nach neuesten Berechnungen aber aus heutiger Sicht über 530 Millionen Euro kosten. Diese Kostenexplosion ist aus grüner Sicht Anlass genug, nun endgültig und im Sinne der Verkehrswende zu einem Umdenken zu kommen.

„Eine ganze Region von Langenfeld über Hilden bis Solingen hat sich seit Jahren gemeinsam mit der Bergischen Industrie- und Handelskammer gegen den achtspurigen Ausbau der A3 zwischen Leverkusener und Hildener Kreuz positioniert. Aus guten Gründen, denn der Ausbau dauert Jahre und bei den heutigen Baukostensteigerungen läge er am Ende sicherlich bei über einer Milliarde Euro. Und trotzdem halten Bundesverkehrsminister Wissing und der CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt eisern an diesem aus der Zeit gefallenen Mega-Projekt fest“, heißt es von den Solinger Grünen.

Gleichzeitig würden FDP-Finanzminister Lindner und die CDU-Opposition im Bundestag zum verstärkten Sparen aufrufen. „Hier könnte viel Geld gespart werden, wenn man naturzerstörende Projekte wie den A3 Ausbau endlich ad acta legte.“

Alternativen zum achtspurigen Ausbau

Es gebe eine Alternative, viel leichter und schneller umsetzbar, und natürlich viel preiswerter: neben der (temporären) Seitenstreifenfreigabe auch auf diesem Teilstück der A3 sollte endlich der Schienenpersonennahverkehr (ob RRX oder das dritte Gleis zwischen Köln und Solingen) forciert werden, fordern die Grünen.

„Alternativen, die immer mehr Unterstützung finden. Das Festhalten am achtspurigen Ausbau ist unverantwortlich, ignoriert die Willensbeschlüsse ganzer Gebietskörperschaften und verletzt die Interessen einer ganzen Region“, sagt Manfred Krause, Vorsitzender der grünen Regionalratsfraktion im Planungsraum Düsseldorf.

„Die (temporäre) Seitenstreifenfreigabe auf dem Hildener Kreuz folgenden nördlichen A3-Abschnitt bis zu den Anschlussstellen Mettmann und Ratingen hat sich bewährt. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen gehen allgemein von Leistungs- bzw. Kapazitätsverbesserungen in den betroffenen Verkehrsspitzenzeiten von 20 Prozent aus.“

Ein offizielles Gutachten der Autobahn-GmbH für den in Frage stehenden A3-Abschnitt zwischen Leverkusener und Hildener Kreuz seit zwei Jahren vorliegt, das ‚lediglich’ von Kosten von 50 bis 60 Millionen Euro bei einem TSF-Ausbau ausgeht, also gerade einmal 10 bis 20 Prozent der Kosten des achtspurigen Ausbaus betragen würde.

„Allein die ‚Ertüchtigung‘ der jetzigen Anschlussstelle Solingen-Langenfeld verursacht ja zur Zeit schon Kosten von rund 20 Millionen Euro und hier wurde leider beziehungsweise unsinnigerweise auf die entsprechende Vorbereitung auf eine TS-Freigabe-Lösung verzichtet, wahrscheinlich um ein zeitaufwendigeres Planfeststellungsverfahren zu umgehen. Die zwingende Erneuerung aller Brücken, der naturzerstörende Eingriff in etwa zehn Naturschutzgebiete im Streckenverlauf von Leverkusen bis Hildener Kreuz und in das FFH-Gebiet Ohligser Heide wird die Kosten mit Sicherheit weiter in die Höhe treiben.“

Leon Kröck, mobilitätspolitischer Sprecher im Rat und Vertreter für die Stadt Solingen im VRR, ergänzt: „Dabei gibt es mehr als eine Alternative zum achtspurigen Ausbau der A3: darunter die zur Zeit im Bau befindliche RRX-Premiumzugverbindung zwischen Essen/Duisburg-Düsseldorf und Köln, der beabsichtigte Ausbau der so genannten Ratinger Weststrecke, einer neuen Schienenverbindung für Wirtschaftsverkehre und Personen zwischen Düsseldorf und Duisburg, sowie das dritte Gleis zwischen Köln und Solingen für eine neue S-Bahn-Verbindung zwischen den beiden Städten mit einem neuen Haltepunkt in Landwehr/Langenfeld, für die zur Zeit im Auftrag der Stadt Köln und des Nahverkehrsplanungsträgers GO-Rheinland das Ergebnis einer vor Jahren vergebenen Machbarkeitsstudie erwartet wird. Bei all diesen Projekten, die den Umweltverbund und die Bahn stärken, wäre die Milliarde gut aufgehoben, die in den naturzerstörenden Autobahnausbau in unserer Region fließen soll.“

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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