Unesco: Wasserknappheit bedroht Weltfrieden
Die Unesco hat eine alarmierende Warnung ausgesprochen: Die Wasserknappheit bedroht nicht nur die Umwelt, sondern auch den Weltfrieden. Angesichts des steigenden Bevölkerungswachstums und des Klimawandels wird die Verfügbarkeit von Wasser zu einem immer knapperen Gut. Laut einem Bericht der Unesco sind bereits heute zahlreiche Regionen der Welt von akutem Wassermangel betroffen.
Diese Entwicklung könnte zu Konflikten und Instabilität führen, da der Zugang zu sauberem Wasser zu einem immer wichtigeren Thema wird. Es ist daher dringend erforderlich, dass Regierungen und internationale Organisationen zusammenarbeiten, um Nachhaltigkeit und effiziente Nutzung der vorhandenen Wasserressourcen zu gewährleisten. Andernfalls könnte die Wasserknappheit in Zukunft zu schwerwiegenden Problemen führen, die den Weltfrieden gefährden.
Wasserknappheit bedroht Weltfrieden: Unesco fordert verstärkte globale Zusammenarbeit im Wasserbereich
Die zunehmende Wasserknappheit kann nach Ansicht der UN-Kulturorganisation Unesco Konflikte auf der ganzen Welt anfachen. „Wenn wir den Frieden bewahren wollen, müssen wir nicht nur schnell handeln, um die Wasserressourcen zu schützen, sondern auch, um die regionale und globale Zusammenarbeit in diesem Bereich zu stärken“, sagte Generaldirektorin Audrey Azoulay am Freitag anlässlich der Veröffentlichung des jährlichen Unesco-Wasserberichts. Demnach leidet etwa die Hälfte der Weltbevölkerung zumindest saisonal unter schwerer Wasserknappheit. Und mehr als zwei Milliarden Menschen leben ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser. Etwa 3,5 Milliarden Menschen können keine sauberen Sanitäreinrichtungen benutzen. Das Bevölkerungswachstum ist den Angaben zufolge nicht unbedingt verantwortlich für den steigenden Wasserbedarf: Dort, wo die Bevölkerung am schnellsten wächst, ist der Pro-Kopf-Verbrauch oft am niedrigsten. Der Süßwasserverbrauch steigt den Angaben zufolge jährlich um ein Prozent. Grund seien etwa veränderte Ernährungsgewohnheiten, hieß es. Auch wenn knapp 70 Prozent des aus dem natürlichen Kreislauf entnommenen Süßwassers auf die Landwirtschaft entfielen, seien für den steigenden Bedarf vor allem die Industrie (20 Prozent) und die Haushalte (10 Prozent) verantwortlich. Wasserknappheit hat demnach auch negative Folgen für Frauen und Mädchen, insbesondere für deren Schulbildung. In vielen ländlichen Gebieten sind sie den Angaben zufolge für die immer zeitraubendere Wasserversorgung zuständig – worunter die Ausbildung leide. Der Wassermangel gilt dem Bericht zufolge auch als ein Treiber für Migration.
Unesco warnt vor Konflikten: Wasserknappheit gefährdet Frieden und Bildungschancen
„Fast immer sind es die ärmsten und schwächsten Gruppen, deren Wohlergehen und Existenz am stärksten gefährdet sind“, heißt es in dem Unesco-Bericht. Zu einem signifikanten „Auslöser“ für Konflikte hat sich Wasser zwar anders als erwartet bislang nicht entwickelt. Die Wasserknappheit hat nach Ansicht der Unesco aber das Potenzial, Streitigkeiten anzufachen. Zum Beispiel habe die Entwässerung von Sumpfgebieten in der Sahelzone in Afrika – etwa durch schlecht durchdachte Wassererschließungsprojekte – zu Streitigkeiten über den Zugang zu Wasser und fruchtbarem Land geführt. „Unter anderem aufgrund des Klimawandels gibt es immer mehr Wasserknappheit, mehr Konflikte und es besteht die Gefahr, dass es in Zukunft auch Kriege um Wasser geben könnte“, sagte Sonja Köppel, Leiterin des Sekretariats der UN-Wasserkonvention. Daher empfiehlt die Unesco mehr Zusammenarbeit bei der grenzüberschreitenden Wassernutzung, etwa durch die Wasserkonvention.
Schreibe einen Kommentar