Diese Freundschaften überdauerten den Rennsport nicht: Hamilton, Rosberg, Verstappen

Diese Freundschaften überdauerten den Rennsport nicht: Hamilton, Rosberg, Verstappen

Die Formel 1 ist nicht nur ein Sport, sondern auch ein Schauplatz für intensive Rivalitäten und enge Freundschaften. Doch manchmal ist der Druck des Rennsports zu groß, und selbst die stärksten Freundschaften können nicht überdauern. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der bekanntesten Fahrer der Formel 1, die ihre Freundschaften auf dem Weg zur Spitze opfern mussten. Von Lewis Hamilton und Nico Rosberg, die einst wie Brüder waren, über Max Verstappen, der sich mit seinem ehemaligen Teamkollegen Daniel Ricciardo überwarf, bis hin zu anderen Fahrern, die ihre Freundschaften für den Sieg aufgaben.

Rivalität auf und abseits der Strecke: Freundschaften im Rennsport in Gefahr

Max Verstappen galt bereits vor Beginn der Saison als Topfavorit auf den Titel. In diesem Jahr, wie es scheint, aber nicht ohne Konkurrenz. Im Aufschwung von McLaren, der sich langsam aber stetig über die vergangenen fünf Jahre abzeichnete, tat sich Lando Norris als diesjährige Hoffnung der Fans auf einen spannenden Titelkampf hervor.

Der Brite liegt mit 156 Punkten aktuell auf Platz zwei, 81 Punkte hinter Verstappen. In Österreich lieferten die beiden zum ersten Mal ordentlich ab: Nach einem harten Kampf und mehreren missglückten Überholmanövern crashten sie, Norris musste das Rennen beenden.

Der Brite wetterte später heftigst gegen seinen Kollegen: Wenn er sagt, dass er nichts falsch gemacht hat, dann verliere ich eine Menge Respekt. Wenn er aber zugibt, dass er ein bisschen dumm war, in mich gefahren ist und etwas rücksichtslos war, dann habe ich dafür ein klein bisschen Respekt.

Verstappen beteuerte hingegen seine Unschuld, genauso wie Christian Horner und Helmut Marko. Während Marko eher Norris in der Schuld sah, kritisierte Red-Bull-Teamchef die Zehn-Sekunden-Zeitstrafe für seinen Schützling, sie sei zu hart, wie er Sky nach dem Rennen erzählte.

Titelkampf um den FreundschaftsTitel: Hamilton, Rosberg und Verstappen in Streit

Norris von Kumpel Verstappen enttäuscht. Streit nach Kollision am Rennende. Norris von Kumpel Verstappen enttäuscht. Dabei sind Norris und Verstappen abseits der Strecke befreundet. Beide wohnen in Monaco und reisen deshalb hin und wieder gemeinsam, treffen sich auch neben der Saison zum Paddle spielen und verbrachten vor allem während der Corona-Krise viel Zeit in gemeinsamen Online-Streams.

Diese wachsende Rivalität könnte die Freundschaft der beiden Titelaspiranten jetzt aber gefährden, wie auch schon Norris bereits vor dem Crash in Österreich verlauten ließ: Ich bin mir sicher, dass die Beziehung sich ändern wird. Ich hoffe, nicht in einer negativen Weise, sagte er Sky.

Freundschaften auf Probe: Der Kampf um den Titel gefährdet die Beziehungen

Konkurrenz seit Kindertagen. Ein aktives Beispiel sind dabei die Formel-1-Piloten Pierre Gasly und Esteban Ocon, die in diesem Jahr als Teamkollegen für Alpine an den Start gehen. Als Kinder wuchsen sie gemeinsam auf, besuchten die selbe Kartstrecke und nahmen gemeinsam an Wettbewerben teil.

Doch genau das führte zum Bruch ihrer engen Freundschaft. Wie Gasly im F1-Podcast berichtete, war der Bridgestone-Cup im Jahre 2009 der Punkt, an dem aus zwei Freunden bittere Rivalen wurden.

Laut dem Franzosen habe er Ocon in der letzten Kurve des Rennens überholt um den dritten Platz zu belegen. Dabei berührten sich die beiden und Ocon musste seinen Landsmann ziehen lassen. Dieser beteuerte, dass er auf eine Entschuldigung wartete, die aber nie kam und so begleitete diese Fehde sie bis in die Formel 1.

Gasly habe durch diese Zeit den Respekt für Ocon verloren, als Teamkollegen gehen sie sich abseits der Strecke so gut es geht aus dem Weg. Auf der Strecke zeigt sich ihre Rivalität aber deutlich, sie sind sich gegenseitig im Weg, jeder will der Bessere sein und das zum Nachteil des Teams.

Denn am vergangenen Wochenende in Österreich, waren sie so sehr miteinander beschäftigt, dass sie die Lücke zum vorausfahrenden Magnussen nicht schließen konnten. Dass sie keine Freunde sind, wird sich, wie Gasly verlauten ließ, demnach auch nicht ändern.

In der kommenden Saison muss Ocon jedoch das Team verlassen. Spätestens.

Russell siegt überraschend in Österreich, Hülkenberg starker Sechster. Kollision zwischen Verstappen und Norris. Russell siegt überraschend in Österreich, Hülkenberg starker Sechster.

Die Mercedes-Affäre. Die wohl bekannteste Feindschaft, die aus einer Freundschaft resultierte herrschte zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Auch diese beiden verbindet aufgrund ihres ähnlichen Alters eine langjährige Freundschaft aus Kart-Zeiten.

Sie feierten ihre ersten Siege und Erfolge als Hamilton noch für McLaren und Rosberg für Williams auflief gemeinsam, sprachen voneinander in den höchsten Tönen. Als sie beide 2013 Teamkollegen bei Mercedes wurden, blieb das Ganze auch zunächst so, doch in Belgien im Jahr 2014 sollte sich dann alles wenden.

Es kam in Spa zur ersten Kollision von mehreren zwischen den beiden, die über die Jahre zu einer Rivalität heranwuchsen, die auf beiden Seiten von Missgunst geprägt war. 2016 dann der Totalausfall: Erst eine Kollision in Spanien, dann in Österreich.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff bezeichnete die beiden als hirnlos. Rosberg berichtete später, dass beide Fahrer - unabhängig von der Schuldfrage - für Schäden in Zweikämpfen gegeneinander aufkommen müssen.

Schlussendlich konnte sich Rosberg im Meisterschaftskampf dann gegen Hamilton durchsetzen und beendete auch deswegen seine aktive Karriere. Eine frostige Atmosphäre herrscht aber bis heute zwischen ihnen.

Auch abseits der Strecke gehen Freundschaften zu Bruch. Rosberg ist jedoch nicht der einzige ehemalige Freund im Fahrerlager, den Lewis Hamilton verärgerte.

Nach einer Auseinandersetzung mit Lotus-Teamchef Erix Lux in einem Klub in Schanghai im Jahre 2011, sollte Hamilton vor Gericht als Zeuge für den deutschen Adrian Sutil aussagen. Die beiden waren zuvor als langjährige und gute Freunde bekannt.

Hamilton erschien jedoch nicht zum Gerichtstermin und so wandte sich Sutil vom Briten ab.

Ricciardo und Verstappen mit gutem Beispiel. Dass es jedoch anders sein kann, bewies Verstappen selbst mit seinem ehemaligen Teamkollegen Daniel Ricciardo. Das Duo wurden im Jahre 2016 Teamkollegen bei Red Bull.

Sie verstanden sich auch abseits der Strecke gut und harmonierten vor allem in Marketing-Videos gut miteinander. Doch auf der Strecke brodelte es 2018 erstmals richtig zwischen ihnen, als es in Baku zu einer Kollision kam, die das Team punktlos nach Hause schickte.

Der Australier verließ das Team zum Ende der Saison und die Spannung zwischen ihnen legte sich. Auch heute sind sie noch befreundet. Vielleicht bekommt das ja auch Verstappen mit Norris hin.