Düsseldorf: Bierdeckelaktion „Kein Alt für Nazis“ ist gestartet ​

Düsseldorf: Bierdeckelaktion „Kein Alt für Nazis“ ist gestartet ​

In der Landeshauptstadt Düsseldorf hat eine besondere Aktion begonnen, die viel Aufmerksamkeit erregt. Die Initiative Kein Alt für Nazis möchte mit einer originellen Methode gegen Rechtsextremismus und Neonazismus vorgehen. Die Idee dahinter ist einfach, aber effektiv: Auf den Bierdeckeln in ausgewählten Kneipen und Bars der Stadt wird ein eindeutiges Statement platziert: Kein Alt für Nazis.

Durch diese Aktion soll ein klares Signal gesendet werden, dass die Stadt Düsseldorf keine Plattform für rechte Ideologien bieten wird. Die Initiatoren hoffen, dass diese Aktion nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in anderen Städten Nachahmung findet und somit ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung von Rechtsextremismus geleistet wird.

„Kein Alt für Nazis“: Düsseldorfer Bierdeckel-Aktion gegen Rechtsextremismus

Seit Montag findet man an vielen Orten in Düsseldorf die Aktion „Kein Alt für Nazis“: Die Bierdeckel-Aktion wurde von Künstler und Karnevalswagenbauer Jacques Tilly mitgestaltet. Initiiert wurde sie von den Bündnissen „Düsseldorf stellt sich quer“ (DSSQ) und „Rock gegen Rechts“ und steht unter dem Motto „Das einzig Braune ist hier das Bier“.

Auf den Bierdeckeln sind Motive von Jacques Tilly abgebildet, die bereits im Karneval zum Einsatz kamen und sich kritisch mit den extremen Rechten auseinandersetzen. Dazu gehört das bekannte Motiv eines Clowns, der einem AfD-Populisten die Maske abreißt.

Gastronomen, Veranstalter, Hotelbetreiber, Kulturschaffende und Büdchenbetreiber können die Bierdeckel kostenlos bestellen, so soll niemand aufgrund seines Etats ausgeschlossen werden, erklärte Thomas Reucher, der erste Vorsitzende von Rock gegen Rechts, bei dem Startschuss am Montagmorgen im Knoten in der Altstadt.

Gerade in den Kneipen sollen die Bierdeckel kritische Gespräche und Diskussionen über das Thema anregen. „Die demokratische Gesellschaft muss ihr Immunsystem stärken.“ Kurz vor der Europawahl könne mit den Bierdeckeln ein Gespräch gestartet werden, diese sollen dazu aufrufen, „auch im Alltag entschlossen für Toleranz und gegen Ausgrenzung einzustehen“, sagte Oliver Ongaro von DSSQ.

Zahlreiche Kneipen, Brauereien und Konzertlocations haben bereits zugesagt, darunter das Zakk, der Hof an der Ratinger Straße, aber auch Touristen, die in Hotels wie dem Holiday Inn am Flughafen oder dem B&B-Hotel in Oberbilk absteigen, werden dort Getränke auf den Bierdeckeln serviert bekommen. Auf die Rückmeldung der großen Brauereien warten sie derzeit noch, sagte Reucher. Als erste regionale Brauerei habe die Bio-Altbiermarke Altus-Bräu bereits zugesagt.

Schon vor dem offiziellen Beginn der Aktion sei die Resonanz sehr positiv, die Erstauflage mit 10.000 Bierdeckeln sei schnell vergriffen gewesen und werde in den kommenden Tagen ausgeliefert. Weitere Deckel sind schon im Druck, insgesamt werden zum Beginn der Kampagne mehr als 40.000 Exemplare gedruckt. Die Initiatoren haben dafür schon rund 2500 Euro in die Hand genommen und hoffen auf Spenden, die sie weiterhin dabei unterstützen.

Die Idee dazu hatte Reucher nach der Großdemo für Vielfalt und Demokratie Anfang des Jahres in Düsseldorf, zu der rund 100.000 Menschen kamen. Im Demo-Aufzug waren auch Rock gegen Rechts, die als Trägerverein das jährliche Festival auf der Ballonwiese im Volksgarten organisieren, mit einem Musik-Truck vertreten. Alle teilnehmenden Gastronomen und weitere Informationen für Interessierte sind online unter www.kein-alt-fuer-nazis.de verfügbar.