Düsseldorf: Ehepaar feiert 30-jähriges Jubiläum - Herausforderungen und Erfolge im Rückblick

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Eine ruhige Reihenhaussiedlung in Düsseldorf: Ein Paar, das die Liebe gefunden hat

In dieser typischen Familiensiedlung in Düsseldorf leben Andrea und Wolf* seit fast 30 Jahren. Beide haben ihre Wurzeln außerhalb Düsseldorfs, doch fühlen sich mit der Stadt verbunden wie mit keiner anderen. Schließlich verliebten sie sich einst in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt.

Ein kleiner Zufall, der das Leben der beiden für immer ändern sollte. Andrea erinnert sich: „Ich habe ihn zum ersten Mal auf dem Parkplatz unseres Arbeitgebers gesehen.“ Er ist Arzt, sie arbeitete damals im Labor. „Wir waren jedenfalls beide zu spät“, sagt sie. Ein kleiner Zufall also, der das Leben der beiden für immer ändern sollte.

Ein holpriger Start

Ein holpriger Start

Rund sechs Monate nach dem Kennenlernen zieht Wolf nach Kanada. Dort wartet eine Forschungsstelle in einer Transplantationsklinik auf ihn. Vergessen können sie einander aber nie. „Nach meiner Rückkehr sind wir dann sehr schnell zusammengezogen“, sagt Wolf.

Das junge Paar ist verliebt, recht schnell folgt die Hochzeit. „Die haben wir allerdings vorgezogen“, sagt Andrea. Denn zum damaligen Zeitpunkt erwartete sie bereits ihr erstes Kind – ungeplant.

Das Geheimrezept der Liebe

Das Geheimrezept der Liebe

Wolf und Andrea scheinen das Geheimrezept gefunden zu haben. „Wichtig ist, dass die Grundvoraussetzungen passen“, sagt Wolf. Wie und wo wolle man das Leben verbringen? Welcher Arbeit möchte man nachgehen, wie soll die Familie einmal aussehen? „Mir zum Beispiel war immer klar, dass ich mal Kinder haben möchte“, sagt der 61-Jährige. „Das wusste ich schon mit fünf Jahren.“

Solche Wünsche offen zu kommunizieren sei essenziell, alles andere zweitrangig, sagt er. Reibungspunkte gebe es in jeder Beziehung immer wieder. „Solange wir uns in den grundlegenden Dingen einig sind, haben die Unterschiede Raum zu existieren“, sagt Andrea.

Ein Schock

Ein Schock

Das Leben allerdings verläuft nie geradlinig. Nie so, wie man es sich erhofft und erträumt. Das stellt das Ehepaar auch Ende der 1990er-Jahre fest, als Andrea zum zweiten Mal schwanger ist. Ihr gemeinsamer Sohn kommt 1998 zur Welt. Zunächst baut er keinerlei Muskeln auf. Ein Warnsignal des Körpers. Nach sechs Monaten stellt sich daran heraus: Das Baby wurde mit einem schweren Gendefekt geboren, der es fast unmöglich macht, Eiweiß im Körper zu verarbeiten.

Ein Schock. „Das haben wir nur ganz zufällig rausgefunden“, sagt Wolf. „Ein damaliger Bekannter war Assistenzarzt in der Stoffwechselforschung.“ Dieser habe schließlich die Diagnose gestellt.

Ein neues Leben

Ein neues Leben

Schließlich krempelt die junge Familie – Mutter, Vater und Tochter – ihr Leben um. „Man macht sich unheimlich viele Gedanken, muss es aber akzeptieren“, sagt die 59-Jährige. Aber auch: „Wenn ein Kind krank ist, sind wir dank unserer medizinischen Hintergründe die perfekten Menschen dafür.“

Heute, fast 30 Jahre später, stehen beide Kinder kurz vor dem Uni-Abschluss. Die Tochter in Soziologie, der Sohn – noch heute von der Krankheit betroffen – in Medizin. Wenn man die Phasen betrachte, sagt Andrea, hätten sie nur eine relativ kurze Zeit als Paar gehabt. Dann seien die Kinder lange da gewesen. „Und jetzt ist wieder alles völlig anders“, sagt die 59-Jährige.

Bis zur Rente dauert es nicht mehr lange – die nächste Umstellung. Mit Aktivitäten wollen die beiden allerdings nicht auf ihren Ruhestand warten. „Das, was wir dann machen wollen, versuchen wir jetzt zu machen“, sagt er. „Nicht immer auf alles warten. Sich den Gegebenheiten anpassen.“

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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