In Nordrhein-Westfalen (NRW) laufen derzeit umfassende Ermittlungen gegen mutmaßliche Schleuser. Ein Rechtsanwalt aus Düsseldorf befindet sich bereits in Haft, wie die Polizei mitteilte. Die Ermittler des LKA NRW (Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen) haben ihre Arbeit aufgenommen, um die Hintermänner der Schleuserbanden zu ermitteln. Zahlreiche Verdächtige in Düsseldorf stehen unter Verdacht, an Menschenhandel und Schleusungen beteiligt zu sein. Die Polizei geht von einem großen Schleusernetzwerk aus, das in verschiedenen Städten Nordrhein-Westfalens aktiv ist. Die Ermittlungen dauern an, um alle Beteiligten zu ermitteln und zur Verantwortung zu ziehen.
Razzia gegen Schleuser: Rechtsanwalt in Haft
Die Polizei hat einen weiteren Hauptverdächtigen einer mutmaßlichen Schleuserbande festgenommen. Der Rechtsanwalt befindet sich nun in Untersuchungshaft.
Der 42-jährige Rechtsanwalt war am Dienstag auf dem Düsseldorfer Flughafen festgenommen worden. Der erste Hauptverdächtige, der bereits in Haft saß, wurde am Dienstag gegen Auflagen aus der U-Haft entlassen.
Die mutmaßliche Schleuserbande
Die mutmaßliche Schleuserbande soll wohlhabenden Menschen aus China und dem Oman eine Aufenthaltserlaubnis für Deutschland beschafft haben. Die Ermittler gehen dem Verdacht nach, dass die mutmaßlichen Schleuser auch Amtsträger in Behörden bestochen haben könnten, um sicherzustellen, dass ihre Klienten aus dem Ausland die gewünschte Aufenthaltserlaubnis erhielten.
Im April hatten die Ermittler bei einer Razzia Wohnungen in acht Bundesländern durchsucht.
Weitere Ermittlungen
In diesem Zusammenhang untersucht die CDU in Nordrhein-Westfalen weiterhin Spendeneingänge aus dem Kreis der Beschuldigten. Die Partei hat bereits mehrere Spenden im jeweils vierstelligen Euro-Bereich festgestellt.
Ein Teil dieser Spenden soll für den Landtagswahlkampf 2022 von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) verwendet worden sein.
Die Spuren der Schleuser führen auch nach Solingen, wo Razzien durchgeführt wurden.
Der Generalsekretär der CDU NRW, Paul Ziemiak, hat erklärt, dass die Partei keine weiteren Spenden oder Zuwendungen des Rechtsanwalts oder einer seiner nach jetzigem Kenntnisstand mit ihm verbundenen Firmen gefunden hat.
Die intensive Überprüfung aller Spenden der letzten zehn Jahre hat ergeben, dass es keine weiteren Spenden oder Zuwendungen gibt.
Reaktionen
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat den Vorgang bestätigt. Er hatte den Kölner Anwalt, der ihn unterstützen wollte, zwar nicht gekannt, sich dann aber nach ihm erkundigt.
„Danach hatte ich keinen Grund, an der Ernsthaftigkeit zu zweifeln“, sagte Reul. Der Jurist habe bei diversen Begegnungen den „Eindruck eines konservativen und von seiner Religion geprägten Menschen“ gemacht.
„Dass er mit etwas Verbotenem zu tun haben könnte, auf die Idee wäre ich nicht gekommen“, sagte Reul.
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