Ex-Steinhoff-Führungskraft in Oldenburg zu sechs Jahren Haft verurteilt

Ex-Steinhoff-Führungskraft in Oldenburg zu sechs Jahren Haft verurteilt

Ein ehemaliger Führungskraft des südafrikanischen Einzelhandelskonzerns Steinhoff wurde von einem Oldenburger Landgericht zu sechs Jahren Haft verurteilt. Der einstmals hochrangige Manager stand wegen Betrugs und Bilanzfälschung vor Gericht. Die Steinhoff-Affäre hatte 2017 für weltweites Aufsehen gesorgt, als bekannt wurde, dass das Unternehmen mehrere Milliarden Euro an Verlusten verbucht hatte. Der Prozess gegen den Ex-Manager war einer der größten Wirtschaftsprozesse in der Geschichte Deutschlands.

Ex-Steinhoff-Chef in Oldenburg zu sechs Jahren Haft verurteilt

Ein ehemaliger Führungskraft des globalen Möbelkonzerns Steinhoff wurde in Oldenburg wegen Steuerhinterziehung und Bilanzbetrugs zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Zwei Jahre der Gefängnisstrafe gelten nach Angaben eines Gerichtssprechers vom Montag aber wegen einer rechtsstaatswidrigen überlangen Verfahrensdauer bereits als verbüßt. In das Urteil flossen im Rahmen einer Gesamtstrafenbildung demnach außerdem zwei frühere Verurteilungen des Mannes wegen unrichtiger Bilanzdarstellung und privater Steuerhinterziehung ein. Für letztere war er seinerzeit zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Bei dem Angeklagten handelte es sich um einen früheren Geschäftsführer europäischer Tochtergesellschaften des global tätigen Steinhoff-Konzerns, die in Westerstede ansässig waren.

Hintergrund

Das Gericht sprach den 64-Jährigen der Steuerhinterziehung in insgesamt 20 Fällen schuldig. Laut Anklage hatten sich die Taten in den Jahren 2008 bis 2012 ereignet. Insgesamt ging es dabei demnach um mehr als 26 Millionen Euro.

Die Steinhoff-Holding ist an Möbelhaus- und Einzelhandelsketten in den USA, Europa, Afrika, Südamerika, Australien und Neuseeland beteiligt. Früher gehörten zu ihr unter anderem auch Möbelhausketten in Deutschland.

2017 wurden Unregelmäßigkeiten in der Bilanz entdeckt, was den Konzern in eine Krise stürzte. Laut Staatsanwaltschaft ging es um schwer durchschaubare Scheingeschäfte und überhöhte Bewertungen von Beteiligungen in der Gruppe. Dies hatte Auswirkungen auf die Konzernbilanz und die Steuerlast.