Grevenbroich: Schüler erblicken Zeitzeugen über das 'Wunder von Bern'.

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Grevenbroich: Schüler erblicken Zeitzeugen über das 'Wunder von Bern'.

In der Stadt Grevenbroich fand ein einzigartiges Projekt statt, bei dem Schüler die Gelegenheit hatten, Zeitzeugen über das legendäre 'Wunder von Bern' zu befragen. Dieses Ereignis war ein wichtiger Meilenstein in der deutschen Fußballgeschichte, als die deutsche Nationalmannschaft 1954 überraschend den Weltmeistertitel errang. Durch diese Begegnung konnten die jungen Menschen einen tiefen Einblick in die Geschichte und die Emotionen dieser Zeit gewinnen. Die Zeitzeugen teilen ihre persönlichen Erinnerungen und Erfahrungen mit den Schülern, die dadurch die Chance hatten, ein Stück lebendige Geschichte zu erleben.

Schüler entdecken das 'Wunder von Bern' bei Zeitzeugenbegegnung

Gefühlt ganz Deutschland fiebert mit der Fußball-Nationalelf – und hofft auf ein zweites „Sommermärchen“ bei der Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land. Was in all dem EM-Trubel gern in Vergessenheit gerät: Fast auf den Tag genau vor 70 Jahren hat es zum ersten Mal in der bundesdeutschen Geschichte eine Fußball-Sensation gegeben. Das war bei der Weltmeisterschaft 1954, die in Deutschland als das „Wunder von Bern“ in die Geschichte einging.

Die deutschen Fußballer, in der Nachkriegszeit Außenseiter im Turnier, konnten den Favoriten Ungarn im Finale am 4. Juli 1954 nach zwei Toren Rückstand mit einem 3:2 schlagen – ein legendärer Sieg, an den sich einige Zeitzeugen noch heute erinnern können.

Ein Zeitzeuge erzählt seine Geschichte

Ein Zeitzeuge erzählt seine Geschichte

Einer dieser Zeitzeugen ist der 85-jährige Gunthart Scholz, der im Betreuten Wohnen der Hauses St. Martinus in Wevelinghoven lebt. Er hatte das Glück, das Finale der Fußball-WM 1954 am Fernseher verfolgen zu können. Seine Erinnerungen an das „Fußballfieber“ jener Tage hat der Senior jetzt mit Schülern geteilt – und zwar bei einem Besuch im Grefi-Kino, wo der Film „Das Wunder von Bern“ gezeigt wurde.

„Ich komme aus einer ländlichen Gegend im Ruhrpott“, sagt der fußballbegeisterte Gunthart Scholz. „In der Nachbarschaft wohnte ein Bergmann, der sich einen Fernseher leisten konnte.“ Damals hätten sich alle um den Apparat im Wohnzimmer versammelt, um das Finalspiel zu verfolgen. „Wir waren etwa 20 Leute“, sagt der Senior, der sich auch noch daran erinnert, dass sich unterhalb des Wohnzimmers ein Kuhstall befand. „Dadurch war es im Haus immer schön warm. Aber mit dem Geruch musste man eben leben.“

Schüler lernen von Zeitzeugen

Schüler lernen von Zeitzeugen

Ausgetauscht hat sich das Ehepaar Scholz jetzt mit mehreren Schülern, darunter mit der zehnjährigen Lilli. Die Fünftklässlerin sagt: „Ich habe viel darüber gelernt, wie sich der Fußball verändert hat und was den Menschen damals wichtig war. Zum Beispiel gab es viele ehemalige Kriegsgefangene – und die Menschen hatten nur kleine Fernsehbildschirme.“ Schülerinnen wie Lilli hörten den Senioren aufmerksam zu.

„Es macht Spaß, sich mit den Kindern zu unterhalten“, resümiert Gunthart Scholz. Die Kooperation mit dem Pascal-Gymnasium sieht er als Bereicherung.

Ein Projekt mit großem Erfolg

Dirk Jansen, Leiter des Sozialen Dienstes im Haus St. Martinus, sagt: „In der gemeinsamen Projektwoche mit dem Pascal-Gymnasium drehte sich alles um das Thema Frieden“. „Wir haben uns damit beschäftigt, wie Sport dazu beitragen kann, friedvoller miteinander umzugehen. Der Film bot eine gute Gelegenheit für den Austausch zwischen den Generationen.“

Gymnasiallehrer Philipp Janssen sagt, dass die Bereicherung auf Gegenseitigkeit beruht. „Gerade bei diesem Projekt war das Interesse der Schülerinnen und Schüler riesig“, berichtet er: „Es hatten sich so viele angemeldet, dass wir auslosen mussten, wer teilnehmen darf.“

Gunthart Scholz und Co. freuen sich derweil auf das nächste Spiel der deutschen Nationalelf, das diesen Freitag, 18 Uhr, angepfiffen wird. Im Stuttgarter Stadion trifft die Mannschaft auf Spanien – eine Partie, die viel Spannung verspricht. Wer wohl Europameister wird? Schülerin Lilli gibt sich diplomatisch: „Es wäre schön, wenn Deutschland gewinnt. Aber die anderen Mannschaften sind auch sehr gut.“

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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