Hilden vor 100 Jahren: Überschriften aus dem Rheinischen Volksblatt
In einem Blick zurück in die Vergangenheit präsentiert das Rheinische Volksblatt Überschriften aus der Stadt Hilden vor einem Jahrhundert. Diese historischen Schlagzeilen bieten einen faszinierenden Einblick in das Leben der Bürgerinnen und Bürger von Hilden zu jener Zeit. Die Zeitungsartikel spiegeln die gesellschaftlichen Ereignisse wider, die die Menschen damals beschäftigten. Von lokalen Nachrichten über kulturelle Veranstaltungen bis hin zu politischen Diskussionen, die Schlagzeilen des Rheinischen Volksblatts zeugen von einem lebendigen Gemeinwesen. Diese Zeitreise durch die Vergangenheit eröffnet uns die Möglichkeit, die Vergangenheit zu verstehen und die historische Bedeutung von Hilden vor 100 Jahren zu erkennen.
Vor Jahren: Reichstagswahl und politische Versammlungen in Hilden,Hildener Zeitung von : Wählergruppen, Stimmzettel und Kinofilme im Fokus
Die Reichstagswahl steht an. Das Rheinische Volksblatt veröffentlicht auf seiner Titelseite vom 23. April 1924 eine Liste mit 23 Wählergruppen, die für den Urnengang zugelassen wurden. Am 4. Mai wird schließlich die SPD mit 20,5 Prozent der Wählerstimmen stärkste Partei vor der Deutschnationalen Volkspartei (19,5 %) und dem Zentrum (13,4 %) werden. In „Hilden und Umgegend“ gibt es offensichtlich einige offene Fragen zur bevorstehenden Wahl. Die Redaktion weist darauf hin, dass „nur der amtlich hergestellte Stimmzettel Gültigkeit hat“. Auf der letzten Seite dieser Ausgabe findet sich eine Anzeige der Hildener Ortsgruppe der Deutschen Volkspartei. Sie lädt für den 24. April zur öffentlichen Versammlung „im Saale des Herrn Adolf Mudersbach“ an der Elberfelder Straße ein. Es geht um „politische Gegenwartsfragen“. Unter der Schlagzeile „Gummiknüppel sind Waffen“ findet sich der Hinweis, dass eben diese nur angeschafft werden dürfen, wenn ein Waffenschein erworben wurde. Händler brauchen eine besondere Erlaubnis, um die Knüppel verkaufen zu dürfen. Das dürfte eine Konsequenz aus den Vorjahren mit Kapp-Putsch (1920), Ruhraufstand (1920), Märzkämpfe (1921) sowie Aufständen in Sachsen, Thüringen und Hamburg, einem versuchten Umsturz durch Separatisten im Rheinland und dem Hitler-Putsch in München (alle 1923) gewesen sein.
Unter den Inseraten sucht ein guterhaltenes Schlafzimmer einen neuen Besitzer. Es kann preiswert an der Ellerstraße erworben werden. Im Restaurant Hoppe ist eine Kochlehrstelle für ein Fräulein frei. Gesucht wird an der Mittelstraße ein „tüchtiges und braves Mädchen“ für alle Hausarbeiten. Ein Werk in Westfalen sucht einen Fachmann für Rohrzieherei in leitender Stellung. Die Wohnung wird gestellt. Das Hildener Theater kündigt mehrere Kinofilme an. „Harry als Doppelgänger“ ist laut Ankündigung eine amerikanische Groteske in zwei Akten und ein riesiger Lacherfolg, möglicherweise aber kein Publikumserfolg: 100 Jahre später führt eine Google-Suche zu gerade einmal vier Einträgen. Drei Großfilme werden angekündigt: „Bismarck“, „Marie Antoinette“ und „Miss Pinto“.
Schreibe einen Kommentar