Historikerin Anne Applebaum​ erhält Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

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Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2024 geht an Anne Applebaum

Die polnisch-amerikanische Historikerin und Publizistin Anne Applebaum wird im Jahr 2024 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Laut der Begründung des Stiftungsrats wird ihr Werk zu einem eminent wichtigen Beitrag für die Bewahrung von Demokratie und Frieden, insbesondere in einer Zeit, in der die demokratischen Errungenschaften und Werte zunehmend karikiert und attackiert werden.

Die Ehrung wird traditionell zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse überreicht, in diesem Jahr am 20. Oktober. Im vergangenen Jahr wurde der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie ausgezeichnet.

Ein wichtiger Beitrag zur Demokratie und Frieden

Ein wichtiger Beitrag zur Demokratie und Frieden

Applebaum zählt zu den wichtigsten Analytikern autokratischer Herrschaftssysteme und gilt als Expertin der osteuropäischen Geschichte. Sie habe schon früh vor einer möglichen gewaltvollen Expansionspolitik Wladimir Putins gewarnt, hieß es.

„Friedenspreis ist das Sahnehäubchen meiner Karriere“, sagte Applebaum in einer ersten Reaktion auf die Auszeichnung. Begegnungen mit Salman Rushdie auf der Frankfurter Buchmesse

Lebenslauf und Werke

Lebenslauf und Werke

Applebaum wurde 1964 als Kind jüdischer Eltern in Washington D. C. geboren. Mit Unterbrechungen lebt sie seit Jahrzehnten in Polen. Sie ist mit dem polnischen Außenminister Radosław Sikorski (61) verheiratet und Mutter von zwei Söhnen.

Unter anderem verfasste die heute 59-Jährige Bücher wie „Der Gulag“ (2003), „Der Eiserne Vorhang“ (2012) oder „Die Verlockung des Autoritären“ (2021). Mit ihren Werken, in denen sie den Mechanismen autoritärer Machtsicherung auf der Spur ist, erlangte sie viel Aufmerksamkeit.

Bereits 2004 wurde sie mit dem renommierten Pulitzer-Preis geehrt. Zuletzt erhielt sie auch den Carl-von-Ossietzky-Preis 2024 der Stadt Oldenburg.

Die Begründung des Stiftungsrats

Die Begründung des Stiftungsrats

„Mit ihren so tiefgründigen wie horizontweitenden Analysen der kommunistischen und postkommunistischen Systeme der Sowjetunion und Russlands hat sie die Mechanismen autoritärer Machtergreifung und -sicherung offengelegt“, heißt es in der Begründung des Stiftungsrats.

„Mit ihren Forschungen zur Wechselwirkung von Ökonomie und Demokratie sowie zu den Auswirkungen von Desinformation und Propaganda auf demokratische Gesellschaften zeigt sie auf, wie fragil diese sind – besonders wenn Demokratien von innen, durch Wahlerfolge von Autokraten, ausgehöhlt werden.“

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die Berufsorganisation der Verlage und Buchhandlungen, vergibt den Friedenspreis seit 1950. Gewürdigt werden sollen damit Persönlichkeiten, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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