In Brüggen hat die Kita in Lüttelbracht einen Bienenviertel aufgestellt
Die Kita in Lüttelbracht in Brüggen hat ein besonderes Projekt ins Leben gerufen. Seit Kurzem beherbergt die Einrichtung ein Bienenviertel, das die Kleinsten und ihre Erzieherinnen zu einer spannenden Entdeckungsreise einlädt. Der Bienenviertel ist ein wichtiger Bestandteil der Natur- und Umwelterziehung, die in der Kita großgeschrieben wird. Durch die enge Beziehung zu den Bienen und ihrer Lebenswelt soll den Kindern die Bedeutung der Insekten für unser Ökosystem nahegebracht werden.
Neuer Bienenviertel in Brüggen: Kindergartenlernten durch Bienen
In einem durch einen kleinen bepflanzten Zaun abgesperrten Bereich summt und brummt es heftig. Aufgeregt fliegen dort zig Bienen umher, auf der Suche nach ihrer Königin. Und auch, um sich mit dem neuen Gelände vertraut zu machen.
Die Entwicklung der Easy BeeBox
Die Bienen gehören zu einem Stock, der frisch angesiedelt wurde. Ihr neues Zuhause ist eine Easy BeeBox. Die Entwicklung der Box war ein Studentenprojekt. Im November gab es eine Ausschreibung, bei der 15 Schulen und Kindergärten gesucht wurden, die Interesse haben, eigene Bienen zu bekommen. Mit dem Kindergarten habe ich das abgesprochen und mich gemeinsam mit der Erzieherin Sarah Sieberichts, die sich im Kindergarten um Naturangelegenheiten kümmert, für den Kindergarten beworben, berichtet Michael Mertins-Römer.
Er hat zwei Kinder im Lüttelbrachter Kindergarten und ist Imker. Als Mitglied des Imkervereins Nettetal erhält er nun eine weitere Ausbildung durch den Bienenfachmann Heinz Ridder (70), der die Bienen mitgebracht hat.
Der Bienenviertel im Kindergarten
Am 7. Juli veranstaltet der Imkerverein Nettetal einen Bienenaktionstag von 10 bis 16 Uhr im Naturschutzhof NABU Nettetal, Sassenfeld 200, in 41334 Nettetal. Außerdem werden übers Jahr verteilt Workshops zu Themen der Bienenhaltung angeboten. Weitere Informationen gibt es unter https://imker-nettetal.de.
Ein regenfreier Vormittag konnten nun die Bienen umziehen. Eine spannende Angelegenheit auch für einige Kinder des Kindergartens sowie für die Erzieherin Bernadette Rothe und Naturerzieherin Sarah Sieberichs, die den neuen Bienenstock betreuen.
Die Bienen in ihrem neuen Zuhause
Das ist ein ruhiges Volk, betont Heinz Ridder und zeigt auf einige Bienen am Einflugsloch der Box. Diese Bienen fächern gerade und verteilen so den Duft der Königin, die schon in den Stock eingesetzt wurde. Die Bienen fliegen sich gerade ein und üben auch das Landen am Flugloch, erklärt der erfahrene Imker.
Einige Bienen sind noch an und in dem Ablegerkasten, da dort der Duft der Königin noch präsent ist. Am Verhalten der Bienen kann man erkennen, ob die Königin in der Beute ist oder noch im Ableger. Es wird aber noch bis heute Abend dauern, bis alle Bienen im Stock sind, sagt Ridder.
Die BeeBox - ein naturnahes Zuhause für die Bienen
Der Stock ist auf einem Baumstumpf verschraubt und wird noch mit Gurtband verzurrt, damit er auch in stürmischen Zeiten nicht herunterfallen kann. Etwa 2000 bis 3000 Bienen wohnen nun dort im neuen Stock. Die Königin kann zudem bis zu 2000 Eier am Tag legen. Da gibt es viel zu tun für die Bienen.
Sie brauchen jetzt bis zu zwei Wochen, um die Waben auszubauen. Und die Lindenblüte ist jetzt angesagt, die Bienen finden auf jeden Fall genug Futter in der Umgebung, ist sich Heinz Ridder sicher und ergänzt: Wenn wir Glück haben, gibt es dieses Jahr schon etwas Honig.
Es geht um naturnahe Bienenhaltung, darum werde weniger Honig produziert als in einem typischen Imker-Stock. Mit 40 Liter Volumen ähnelt der Brutraum einer Baumhöhle, die Bienen seit Millionen von Jahren als Wohnhöhle bevorzugen, beschreiben die Initiatoren der BeeBox.
Mit Hilfe eines cleveren Schiebersystems wird die Pflege der Bienen einfach, und die Kinder können von oben den Aktivitäten der Bienen zuschauen; ein Bereich ist dafür unter einem Deckel mit Folie abgeteilt. Natürlich dürfen die Kinder immer nur in Begleitung der Erzieher an den Bienenstock.
Der Förderverein des Kindergartens hat fünf Anzüge und Handschuhe für Kinder in mehreren Größen angeschafft. Für die Erzieherinnen stehen zwei gesponserte Schutzanzüge zur Verfügung.
Maja, Nila und Luca schauen mucksmäuschenstill und geschützt durch die coolen weißen Imkeranzüge dem Treiben zu. Sie staunen, was der Imker mit den Bienen anstellt. Das darf nur ich machen, betont Heinz Ridder und nimmt eine Biene auf seinen Finger.
Der 70-Jährige betreibt die Imkerei seit mehr als 50 Jahren und hat selbst 20 Stöcke. Lange Zeit war er Vorsitzender des Imkervereins Nettetal. Die Arbeit für die Kindergartenkinder habe ihm sehr viel Freude bereitet. Im Laufe der Zeit werden auch die Kinder Honig mit anderen Augen sehen.
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