Internationales Frühstück an der Theo-Hesperschule in Mönchengladbach

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Internationales Frühstück an der Theo-Hesperschule in Mönchengladbach

Am Friedenssonntag, dem 15. Januar 2023, fand an der Theo-Hesperschule in Mönchengladbach ein internationales Frühstück statt, das die Vielfalt der Kulturen und Traditionen in der Schule feierte. Dieses besondere Ereignis war Teil der Projektwoche Kulturelle Vielfalt, die die Schule in Zusammenarbeit mit den Eltern und Partnern organisiert hatte. Die Veranstaltung bot den Schülern, Lehrern und Eltern die Gelegenheit, sich mit verschiedenen internationalen Gerichten und kulturellen Aktivitäten auseinanderzusetzen und die Verschiedenheit der Kulturen zu feiern.

Internationales Frühstück an der TheoHesperschule in Mönchengladbach

Das Buffet ist fast leer geräumt. Vereinzelt stehen noch Reste wie die mit Weichkäse gefüllten Teigtaschen auf den Tischen, direkt daneben liegt eine albanische Flagge. Das erste internationale Frühstück für alle an der Theo-Hespers-Gesamtschule kam gut an.

„Zu Beginn stand eine Traube von Kindern vor der Mensatür und wollte wissen, wann es endlich losgeht“, sagt Anneliese Schäffer, Lehrerin an der Gesamtschule und Leiterin des Vereins der Freunde und Förderer der Theo-Hespers-Gesamtschule. Das internationale Frühstück hat sich aus dem Frühstück für alle entwickelt, das es seit gut einem Jahr gibt.

„Manche Kinder lagen mittags mit dem Kopf auf dem Tisch. Wenn ich dann gefragt habe, was los ist, kam raus, dass sie noch nichts gegessen und getrunken hatten“, sagt Sylvia Vogelsang, Lehrerin an der Gesamtschule und im Vorstand der Initiative Rückenwind, die Kinder mit Förderbedarf unterstützt. „Viele Kinder sind morgens allein zu Hause und gerade zum Ende des Monats ist der Kühlschrank schon mal leer.“

Initiative Rückenwind sucht Freiwillige

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Die Initiative Rückenwind sucht noch Menschen, die bei diesen und anderen Aufgaben unterstützen wollen. Weitere Informationen gibt es unter www.initiativerueckenwind.de

Mit viel Einsatz des Lehrpersonals, des Fördervereins und mit Unterstützung von Rückenwind wurde das Frühstück für alle organisiert. Jeden Morgen können die Schülerinnen und Schüler frühstücken – ohne Stigma und ohne Vorurteile. Das Frühstück wird über Spenden finanziert und von den Kindern selbst organisiert.

Sie schmieren Brötchen und belegen Wraps mit Gemüse und geben Anneliese Schäffer ihre Einkaufsliste damit wieder genug für den nächsten Tag da ist. Das Frühstück ist eine ganz konkrete Hilfe, damit kein Kind hungern muss. Darüber hinaus hat es aber auch soziale Effekte: „Die Kinder sind stolz, dass sie hier etwas zur Gemeinschaft beitragen“, sagt Schäffer.

Hinako trug ihren Kimono und probierte Rührei mit Zucchini aus Korea. Das internationale Frühstück soll nun auch den Dialog zwischen den Schülern fördern. Kinder aus 37 Nationen gehen hier zur Schule, 15 Religionsgemeinschaften sind vertreten.

Aaron ist 13 Jahre alt und geht in die 8c – die Klasse, die die Gerichte vorbereitet hat. Aaron hat zusammen mit seiner Mutter Tajine einen herzhaften Auflauf gekocht. „Das Rezept ist in Tunesien gar nicht so bekannt. Das kommt noch von meiner Uroma“, erzählt Aaron.

Lara hat mit ihrer Oma für das Frühstück gekocht. Beiden hat es Spaß gemacht: „Mir gefällt es, mit anderen mein landestypisches Essen zu teilen. Und man kann auch selbst viel mehr ausprobieren“, sagt Lara.

Cornelius testete eine Leckerei aus Tunesien. Ihr Klassenlehrer Mithat Akgün stammt selbst aus der Türkei und hat das internationale Frühstück angestoßen. Von den 27 Schülern in seiner Klasse haben 19 eine Migrationsgeschichte.

So sind beim ersten internationalen Frühstück unter dem Motto „Die Kunst des Zusammenlebens“ Gerichte aus insgesamt 39 Ländern zusammengekommen. Bei der nächsten Veranstaltung sollen dann nicht nur Essen, sondern auch Tänze und Musik geteilt werden, sagt Akgün.

Dass es viel Bedarf für unterstützende Maßnahmen gibt, zeigt auch die Bandbreite, mit der die Initiative Rückenwind die Schule unterstützt. Neben dem Frühstück gibt es auch die Theo-Boutique, in der Kinder Kleidung abgeben und sich selbst etwas aussuchen können.

Besonders beliebt sei Sportkleidung – mit der man dann auch richtig am Sportunterricht teilnehmen könne. Auch Voltigieren und Boxen werden über den Verein angeboten. Schäffer ist sehr dankbar für dessen Arbeit: „Es ist einfach wertvoll, dass es Menschen gibt, die unterstützen und nicht die Augen zu machen.“

Dass das Frühstück rein aus Spenden finanziert wird, ärgert die Lehrerschaft. „Denn nicht die Schule sollte dafür verantwortlich sein, dass Kinder nicht hungern müssen“, sagt Sylvia Vogelsang. Für sie sollte zum Beispiel das Land NRW mehr tun. „Wir sind ein Industriestaat und hier hungern Kinder vor meiner Haustür“, betont Vogelsang.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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