Junge Wähler stimmen in Hilden am Berufskolleg vor der Europawahl ab

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Junge Wähler stimmen in Hilden am Berufskolleg vor der Europawahl ab

Am Vorabend der Europawahl haben sich junge Wähler am Berufskolleg in Hilden zu einer außerordentlichen Abstimmung zusammengefunden. Die Europawahl, die am 26. Mai 2019 stattfindet, hat in der jüngeren Generation großes Interesse geweckt. Die jungen Wähler wollten ihre Stimme abgeben und damit ihre Meinung zu den aktuellen europapolitischen Themen kundtun. Die Abstimmung am Berufskolleg in Hilden war ein wichtiger Schritt, um die politische Beteiligung der jungen Menschen zu fördern.

Europa-Wahl-Simulation: Jugendliche stimmen bereits ab

Im Europa-Büro im Erdgeschoss des Berufskollegs Hilden war alles angerichtet – und zwar absolut authentisch. Auf dem Tisch der Wahlhelfer lagen die originalen Wahlzettel mit der typischerweise langen Liste von Parteien, gegenüber sorgten die Wahlkabinen für Diskretion und nebenan stand die Urne bereit.

Und so schritten die rund 300 Schüler aus zwölf Klassen am Berufskolleg Hilden über den Tag verteilt zur Tat. Die eigentliche Europa-Wahl findet zwar erst am Sonntag, 9. Juni, statt – aber bei der Juniorwahl konnten die Jugendlichen schon einmal erleben, wie es sich anfühlt, am Wahltag die eigene Stimme abzugeben.

Politikinteresse wecken

Politikinteresse wecken

„Ich finde es super, dass man das macht, weil ich mich gut daran erinnern kann, wie nervös ich bei meiner ersten Wahl war“, urteilt Noah Pick, der am Berufskolleg die Fachoberschule Polizei absolviert. Er selbst hat beim Urnengang freilich schon Routine, schließlich hat der 21-Jährige schon bei der jeweils jüngsten Kommunal-, Bundestags- und Landtagswahl sein Kreuzchen gemacht.

Als zentrale Themen auf europäischer Ebene benennt er Umwelt- und Klimaschutz und Entwicklungshilfe. Debatte über europäische Fragen in der Wahlarena Politiker stellen sich den Fragen der Bürger Debatte über europäische Fragen in der Wahlarena Info

Juniorwahl – 25 Jahre Erfahrung

Juniorwahl – 25 Jahre Erfahrung

Tausende Schulen beteiligen sich am bundesweiten Projekt Juniorwahl, das im Jahr 1999 startete. Ziel ist es, das Interesse von Erstwählern an Bundes-, Landtags- und Europawahlen zu erhöhen und die Jugendlichen im schulischen Rahmen auf das Thema vorzubereiten.

Anlässlich der diesjährigen Europawahl nehmen nach Angaben des Ausrichters mehr als 5500 Schulen teil – darunter das Helmholtz- und das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, die Erzbischöfliche Theresienschule und die Marie-Colinet-Sekundarschule in Hilden sowie Gymnasium und Gesamtschule in Haan.

Schüler stimmen ab

Schüler stimmen ab

Mitschülerin Laura Martin bringt wiederum die Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen ins Gespräch: „Es ist wichtig, dass sich die Staaten Europas stärker gegenseitig unterstützen – auch bei der Polizeiarbeit.“ Für die 16-Jährige ist die europäische Stimmenabgabe die erste Wahl.

„Wir sind sehr gut vorbereitet“, erzählt sie. Denn im Rahmen des Projekts Juniorwahl, bei dem der Berliner Träger-Verein Kumulus sämtliche Materialien und Hilfsmittel zur Verfügung stellt, ging es nicht bloß um den rein technischen Ablauf des Wählens: Über vier Wochen befassten sich die Schüler mit Grundlagen zur Demokratie in Europa und ihrer historischen Entwicklung, Funktionen des EU-Parlaments – und natürlich Positionen der zur Wahl stehenden Parteien.

„Und schließlich haben wir auch den Wahl-O-Mat gemacht“, ergänzte Muhammad Hamo (20). Der 20-Jährige kam vor acht Jahren aus Syrien nach Deutschland. Inzwischen ist er deutscher Staatsbürger und nimmt an seiner ersten Wahl teil.

Europa-Wahl am 9. Juni

Landrat Thomas Hendele appelliert, wählen zu gehen. Das Berufskolleg beteiligte sich zum ersten Mal. Dafür fertigte man Wählerverzeichnisse an – und rekrutierte aus der Schülerschaft Wahlhelfer.

„Wir haben bewusst die unteren Jahrgangsstufen in den Blick genommen, die noch Erfahrung sammeln müssen“, erklärte Nadine Danuser, Europa-Koordinatorin des Berufskollegs, das auch offiziell Europaschule ist.

Das Projekt scheint Wirkung zu zeigen: Das politische Interesse, berichtete Politiklehrer Alexander Pohl, habe zuletzt erkennbar abgenommen. Die Juniorwahl jedoch erzeuge Neugier unter vielen Schülern, die übrigens auch unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft an der Wahl teilnehmen konnten.

Auch der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung sei als Entscheidungshilfe durchaus beliebt – „auch wenn man seine Ergebnisse nicht ganz unkritisch betrachten, sondern sich auch mit den Wahlprogrammen der Parteien beschäftigen sollte“.

Wer von den Schülern am Sonntag wirklich ins Wahllokal geht, weiß natürlich niemand. Die Wahlbeteiligung am Berufskolleg konnte sich jedoch sehen lassen: Sie lag laut Danuser bei nahezu 100 Prozent.

Noah Pick, Laura Martin und Muhammad Hamo versicherten derweil, definitiv zur richtigen Wahl zu gehen. Ihre Wahlentscheidung, betonen alle drei unisono, habe übrigens schon etwas länger festgestanden.

Informationen über politische Themen entnähmen sie alle überwiegend aus öffentlich-rechtlichen Medien. Im Verlauf der Woche werden die Stimmen am Berufskolleg ausgezählt und an Kumulus weitergeleitet. Die Verkündung der Ergebnisse findet allerdings – um dem echten Wahlergebnis nicht vorzugreifen – erst um 18 Uhr am Wahl-Sonntag statt.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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