Kann man in den See pinkeln? Forscher beleuchten die Frage
Die Frage, ob man in einen See pinkeln darf, ist ein Thema, das viele Menschen beschäftigt. Viele von uns haben sich bereits gefragt, ob es gesundheitsschädlich oder umweltschädlich ist, wenn man sein Wasser in einen See lässt. Nun haben Forscher diese Frage genauer untersucht und ihre Ergebnisse vorgestellt. In diesem Artikel erfahren Sie, was die Wissenschaftler herausgefunden haben und wie man sich verantwortungsbewusst im Umgang mit Seen verhalten sollte.
TiefseeGeheimnis: Forscher klären die Frage, ob man ins Meer pinkeln kann
Hand aufs Herz: Vermutlich hat jeder schon mal ins Meer gemacht. Ja, Sie haben richtig gelesen. Natürlich schön weit entfernt von anderen Badenden und möglichst nicht im seichten Wasser in direkter Strandnähe. Aber ist die Scham darüber überhaupt notwendig?
Schadet der Urin dem Ökosystem der Meere? Oder den Menschen? Diese Frage haben nun Wissenschaftler der American Chemical Society (ACS) beantwortet: „Es ist völlig in Ordnung.“
Und das sind die Gründe. In einem Video klären die Wissenschaftler über die chemischen Prozesse beim Urinieren im Meer auf. Urin besteht demnach ohnehin fast ausschließlich (zu 95 Prozent) aus Wasser. Ein Liter Urin enthält zudem zwei Gramm Natrium und Chloride.
Meerwasser wiederum besteht zu 96,5 Prozent aus Wasser und enthält, genau wie Urin, auch Natrium und Chloride. Das bedeutet, in dem man ins Wasser uriniert, kommen keine zusätzlichen Stoffe ins Meer, die nicht ohnehin darin wären.
Das Abfallprodukt im Urin ist der sogenannte Harnstoff. Dieser ist ungiftig und zudem sei die abgegebene Menge davon so unfassbar gering, dass sie keinerlei Auswirkungen auf die enorme Menge an Meerwasser habe.
Ein weiterer Punkt: Der im Harnstoff enthaltene Stickstoff (immerhin 50 Prozent) verbindet sich mit Wasser, um Ammonium zu produzieren. Und das dient wiederum als Nährstoff für Algen und Pflanzen.
Ein Fakt, den man ebenfalls nicht außer Acht lassen sollte: Wir schwimmen im Meer ohnehin in Urin. Schließlich uriniert jeder Meeresbewohner, vom kleinen Fisch bis zum riesigen Wal, ebenfalls ins Wasser.
Also, wenn die nächste Toilette im Urlaub mal wieder viel zu weit entfernt ist, scheuen Sie sich nicht ins Meer zu urinieren. Im Gegensatz zu Plastikmüll oder anderen Schadstoffen, die lange Zeit in der Umwelt verbleiben, ist Urin keine Gefahr für die Umwelt oder Menschen.
Ein wichtiger Hinweis
Anders sieht das übrigens in Seen oder Schwimmbecken aus. In geschlossenen oder empfindlichen Gewässern, wie zum Beispiel in kleinen Seen oder Lagunen, kann das Urinieren zu einer lokalen Erhöhung der Nährstoffkonzentrationen führen, was in extremen Fällen Algenblüten verursachen könnte.
In Schwimmbecken wird der Urin zwar auch stark verdünnt, jedoch sollte man das Urinieren hier unbedingt vermeiden. Denn das in Bädern zugesetzte Chlor dient zwar zur Desinfektion des Wassers, jedoch reagiert es bei Kontakt mit Urin und es bilden sich Chloramine. Eine zu hohe Konzentration davon kann zu Augenbrennen, Husten oder bei Allergikern sogar zu Asthmaanfällen führen.
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