Klinikverbund im Kreis Kleve: Steht die Fusion von KKLE und Pro Homine auf der Kippe?

Ein möglicher Rückschlag für den Klinikverbund im Kreis Kleve: Gerüchten zufolge könnte die Fusion von KKLE und Pro Homine ins Wanken geraten. Diese Zusammenarbeit sollte eigentlich eine Stärkung des Gesundheitswesens in der Region darstellen und Synergieeffekte schaffen. Doch nun scheinen Unstimmigkeiten und interne Konflikte die Fusion zu gefährden. Sowohl Mitarbeiter als auch Patienten sind besorgt über die möglichen Auswirkungen dieses potenziellen Scheiterns, da es die Qualität der medizinischen Versorgung beeinträchtigen könnte. Die Geschäftsführung beider Kliniken bemüht sich derzeit um Schadensbegrenzung und betont, dass sie weiterhin an einer erfolgreichen Fusion arbeiten. Die Entwicklungen in den kommenden Wochen werden zeigen, ob die geplante Vereinigung tatsächlich Realität wird.

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Zukunft der Fusion von KKLE und Pro Homine ungewiss: Risse im Einigkeitsgefüge?

Diese Mitteilung ist eine echte Überraschung: Pro Homine Wesel und die Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft Kleve (KKLE) verhandeln schon seit längerer Zeit über eine Fusion. Zuletzt hatte man dabei immer betont geschlossen kommuniziert. So etwa im September, als es in einer gemeinsamen Pressemitteilung hieß, man befinde sich „auf der Zielgeraden“. Ursprünglich geplant war, dass die Gespräche bereits Ende 2022 abgeschlossen sein sollten. Dann hatte man Ende 2023 anvisiert. Nun, Ende März 2024, hat Pro Homine eine Mitteilung ohne Beteiligung von KKLE herausgegeben. Unter der nüchternen Überschrift „Sachstand zu den Fusionsgesprächen“ folgen Sätze, die deutlich machen, dass es offenbar Risse in der Einigkeit gibt. „Die Entscheidung über eine Fusion der pro homine Wesel und der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft Kleve (KKLE) zu einem Verbund von Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen steht weiterhin aus“, heißt es in der Mitteilung. „Während der Aufsichtsrat der Pro Homine zu der Überzeugung gelangt ist, dass der Zusammenschluss entscheidungsreif ist, sieht sich der Aufsichtsrat der Karl-Leisner-Trägergesellschaft aktuell nicht dazu in der Lage, einen Beschluss zu fassen“, schreibt Pro Homine. Grund dafür seien rechtliche Fragen, die aus Sicht der KKLE vor einer Fusion abschließend zu klären sind. Da sich die Entscheidungen der Gremien beider Träger für eine Fusion untereinander bedingen, könne aktuell nicht über die Fusion beschlossen werden. „Die Fusion ist nicht abgesagt. Wir sind offen für weitere Gespräche, und wir stehen klar zu unseren Positionen“, sagt Pfarrer Stefan Sühling, Aufsichtsratsvorsitzender der Pro Homine.

Fusionsgespräche von KKLE und Pro Homine auf der Kippe: Uneinigkeit sichtbar

Zum Hintergrund: Im Sommer 2022 hatten die Pro Homine und die Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft ihre Fusionsgespräche aufgenommen. „In die Entscheidungsfindung fließen nicht nur komplexe wirtschaftliche und rechtliche Überlegungen ein, sondern es sind auch Vorgaben durch die angekündigte Krankenhausreform des Bundes und die Krankenhausplanung NRW zu berücksichtigen“, heißt es in der Mitteilung. Insbesondere zur vom Bund geplanten Reform gebe es bis heute keine verbindlichen Richtlinien aus der Politik, während auch das Land NRW sich noch nicht abschließend zu den sich aus der Krankenhausplanung ergebenden Veränderungen in den Regionen geäußert habe.

Die Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft mbH beschäftigt mehr als 3500 Mitarbeiter. Zum Verbund gehört das Katholische Karl-Leisner-Klinikum mit seinen vier Standorten St.-Antonius-Hospital Kleve, Wilhelm-Anton-Hospital Goch, Marienhospital Kevelaer und St. Nikolaus-Hospital Kalkar sowie zwei medizinische Versorgungszentren (MVZ). Unter dem Dach des Katholischen Alten- und Pflegehilfe-Netzwerkes am Niederrhein sind mehr als 20 Pflegeeinrichtungen und Wohnanlagen für Senioren, ein stationäres und ein ambulantes Hospiz versammelt. Ein Logistikzentrum, Präventions- und Rehabilitationszentren sowie Bildungseinrichtungen für Gesundheitsberufe komplettieren das Gesundheits- und Pflegeangebot.

Die Pro Homine Krankenhäuser und Senioreneinrichtungen Wesel-Emmerich/Rees gGmbH (pro homine) ist mit über 3000 Mitarbeitenden einer der größten Arbeitgeber in der Region. Der Verbund wurde 2003 gegründet. Ihm gehören mit dem Marien-Hospital Wesel und dem St. Willibrord-Spital Emmerich zwei Krankenhäuser, neun Senioreneinrichtungen in Wesel, Emmerich, Voerde und Rees, ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) mit Standorten in Wesel, Xanten und Rees, ein Gesundheitszentrum, ein Reha-Zentrum sowie zwei Servicegesellschaften an. Die pro homine ist zudem Träger des Bildungszentrums Niederrhein Wesel für Gesundheits- und Sozialberufe (BZNW).

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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