Krefeld: Die Kluft zwischen CDU und MIT vergrößert sich kontinuierlich, was zu Spannungen innerhalb der politischen Landschaft der Stadt führt. Diese Entwicklung hat sowohl in den Reihen der CDU als auch der MIT Besorgnis ausgelöst und die Diskussion über den Umgang mit Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Parteien neu entfacht. Die zunehmende Divergenz in politischen Ansichten und Zielen zwischen den beiden Lagern erschwert eine konstruktive Zusammenarbeit und könnte langfristig die Stabilität des politischen Systems in Krefeld gefährden. Es bleibt abzuwarten, ob es Möglichkeiten zur Überbrückung dieser Kluft gibt und wie sich die Situation in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln wird.
Krefeld: CDU und MIT entfernen sich weiter voneinander - Streit eskaliert
Die Krefelder CDU Mittelstandsvereinigung (MIT) verzichtet ab sofort auf die Zusammenarbeit mit Georg Alfes, dem Geschäftsführer der Kreisgeschäftsstelle der CDU Krefeld. Wie Alfes auf Anfrage bestätigt, hat der MIT-Vorsitzende und Ratsherr Peter Vermeulen in einem Schreiben die Zusammenarbeit mit ihm aufgekündigt. Zugleich wurde der Unternehmer Gerald Wagener zum MIT-Geschäftsführer ernannt. In Vermeulens Mail heißt es laut Alfes wörtlich: „Auf die Mitwirkung von Herrn Dr. Georg Alfes bei der Geschäftsführung der MIT wird ab sofort verzichtet. Nachdem dieser aktiv mitgewirkt hat, dass CDU-Mitgliederinteressenten aus dem Umfeld der MIT nicht in die Kreispartei aufgenommen wurden, hat der Vorstand das Vertrauen in seine Arbeit verloren.“
Hintergrund ist ein Streit innerhalb der CDU um die Neuaufnahme von Mitgliedern, die aus dem Umfeld von Gerald Wagener stammen sollen. Das Verhältnis von Wagener und Parteichef Marc Blondin gilt als zerrüttet. Wagner wird immer noch seine frühere Nähe zur Werteunion angekreidet. Dass Wagener sich 2020 aus der Werteunion zurückgezogen und ausdrücklich die rechtspopulistischen Trends in der Vereinigung scharf kritisiert hatte, rehabilitiert den Unternehmer in den Augen der Kritiker offenbar nicht.
Auch das Verhältnis von Vermeulen und Blondin ist denkbar schlecht. Spätestens seit einer MIT-Veranstaltung mit der Publizistin Birgit Kelle sind tiefe Risse zutage getreten, als Blondin die familienpolitischen Thesen von Kelle als „AfD Quatsch“ und „völlig aus der Zeit gefallen“ kritisierte. Die CDU selber ist gespalten in der Frage der Neuaufnahme der fünf Mitglieder. Bekanntlich hat diesen Kurs auch der frühere CDU-Oberbürgermeister Gregor Kathstede scharf kritisiert. Einer seiner Bekannten gehörte zu den Abgelehnten – ein nach Kathstedes Urteil unbescholtener, politisch ehrenwerter Mensch.
Bei einer Kreisvorstandssitzung ist es zum offenen Streit gekommen. Insbesondere die Ablehnung Wageners stieß auf kritische Anfragen – was er sich denn habe zuschulden kommen lassen, lautete die Frage. Beobachter gehen davon aus, dass Parteichef Blondin und seine Getreuen verhindern wollen, dass Vermeulens MIT und der Wirtschaftsmann Wagener zu viel Einfluss in der Partei bekommen. Teile der Partei sind wohl auch unzufrieden mit Blondin. Ihm wird Untätigkeit vorgeworfen und angelastet, dass die Partei in Krefeld zu profillos auftrete. Andererseits hat Blondin in Traar und in Krefeld eine beachtliche Hausmacht an Wählern hinter sich. Die Landtagswahlkämpfe 2017 und 2022 hat er souverän gewonnen und seinen Wahlkreis direkt geholt.
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