Kreis Mettmann: Tourismusboom soll sich für Mitarbeiter auszahlen​

Kreis Mettmann: Tourismusboom soll sich für Mitarbeiter auszahlen​

Der Kreis Mettmann erlebt derzeit einen regelrechten Tourismusboom, der sich positiv auf die lokale Wirtschaft auswirkt. Durch die steigende Zahl von Touristen und Übernachtungsgästen profitieren nicht nur die Hotels und Gaststätten, sondern auch die örtlichen Händler und Dienstleister. Doch nicht nur die Unternehmen selbst, sondern auch die Mitarbeiter sollen von diesem Erfolg profitieren. Laut einer neuen Initiative soll der Tourismusboom sich auch in höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter niederschlagen.

Rekord bei Übernachtungen im Kreis Mettmann: 869.000 Gäste

Im vergangenen Jahr verzeichnete der Kreis Mettmann einen Rekord bei den Übernachtungen. Laut Zahlen des Statistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) übernachteten rund 869.000 Gäste in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen im Kreis. Das entspricht einem Anstieg von 14,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Durchschnittsaufenthaltsdauer der Gäste lag bei 1,9 Tagen. Die Zahlen wurden von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) veröffentlicht.

Fachkräftemangel in der Branche

Die Branche hat jedoch ein großes Problem: den Fachkräftemangel. Vom Reisekoffer der Touristen bis zum Aktenkoffer der Geschäftsleute: Die Menschen haben den Kreis Mettmann auf dem Reise-Ticket. Es kommen reichlich Gäste. Aber die wollen guten Service. Und genau daran hapert es oft. Die Branche braucht Fachkräfte. Also Profis, die ihren Job gelernt haben – von der Hotel-Rezeption über die Bar bis zum Spa, sagt Zayde Torun, Geschäftsführerin der NGG.

Während der Corona-Pandemie seien die Beschäftigtenzahlen im Gastgewerbe des Kreises Mettmann deutlich zurückgegangen. Davon habe sich die Branche noch nicht erholt. Im Gegenteil: Mehr Arbeit wird aktuell von weniger Köchinnen, Kellnern und Rezeptionistinnen geschultert. Das geht auf Dauer nicht gut, so Torun.

Löhne müssen steigen

Die NGG fordert deshalb einen Lohn-Plus von 14 Prozent für die rund 7570 Beschäftigten der Gastro-Branche im Kreis Mettmann. Die Forderung liegt bereits auf dem Tisch. Die NGG Nordrhein-Westfalen wird im Sommer mit den Arbeitgebern vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga NRW) über einen neuen Tarifvertrag verhandeln.

Gute Leute bekommt die Branche nur über gute Löhne. Und genau daran hapert es: Wer in der Gastronomie arbeitet, hat einfach zu wenig im Portemonnaie. Dabei sind das Kochen und Kellnern echte Stress-Jobs. Dazu kommen Arbeitszeiten bis spät in die Nacht und viele spontane Überstunden, sagt Torun.