Kritik an der Ausstellung von Roni Horn im Museum Ludwig in Köln

Kritik an der Ausstellung von Roni Horn im Museum Ludwig in Köln

Die kürzlich eröffnete Ausstellung von Roni Horn im renommierten Museum Ludwig in Köln hat Kritik von verschiedenen Seiten auf sich gezogen. Besucher und Kunstkritiker äußerten Unzufriedenheit über die Präsentation der Werke der Künstlerin, die als unzureichend und verwirrend empfunden wurde. Einige kritisierten die fehlende inhaltliche Tiefe der Ausstellung, während andere die Auswahl der Exponate bemängelten. Auch die Gestaltung der Räume und die Beschilderung stießen auf Kritik.

Die Direktion des Museums hat angekündigt, die Kritik ernst zu nehmen und Maßnahmen zur Verbesserung der Ausstellung zu ergreifen. Es wird erwartet, dass in den kommenden Wochen Anpassungen vorgenommen werden, um den Besuchern ein besseres Erlebnis zu bieten.

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Vielschichtiges Werk von Roni Horn im Museum Ludwig Köln: Give Me Paradox or Give Me Death

Die Arbeiten mancher Künstler sind derart heterogen, dass man nie auf den Gedanken käme, sie gingen alle auf einen Schöpfer zurück, würde es nicht durch eine Ausstellung beglaubigt. Solch eine Proteus-Natur ist Roni Horn, deren überbordend vielschichtiges Werk bis 11. August in einer Retrospektive im Kölner Museum Ludwig zu erleben ist. Mehr als 100 Arbeiten der 1955 geborenen Amerikanerin vereint die Ausstellung „Give Me Paradox or Give Me Death“. Da gibt es Porträtfotografien, beispielsweise von Horns Nichte, der Schauspielerin Isabelle Huppert oder von der Künstlerin selbst – in Form von Serien bringen sie die Facetten einer Persönlichkeit zum Ausdruck. Breiten Raum nehmen abstrakte Zeichnungen ein. Ferner findet man Collagen, in denen Biografisches sowie verstreute Notizen und Skizzen zu einer Vielzahl von Themen eine komplexe Liaison eingehen. Außerdem minimalistische Bodenplastiken, die mal aus Blattgold bestehen, mal aus Gussglas, mal aus Gummimatten. Nicht zu vergessen Fotos der Themse, Wortspiele, Literaturzitate und Aufnahmen von ausgestopften Vögeln. Ein derartiges Kaleidoskop der Kunst kann ganz schön schlauchen. Zum Glück gibt es im Schaffen der international angesagten Konzeptkünstlerin, die von der Stargalerie Hauser & Wirth vertreten wird, einen gemeinsamen Nenner. Eine Vorliebe für Paarungen, Pendants und Parallelerscheinungen zieht sich durch das gesamte Schaffen von Roni Horn. Ein Paradebeispiel dafür begrüßt einen gleich am Eingang der Ausstellung, wo zwei Fotowände mit der Serie „This is Me, This is You“ stehen. Auf jeder Wand sind 48 Porträtfotos von Roni Horns Nichte Georgia Loy Horn in ein Raster gebracht. Fotografiert innerhalb von drei Jahren (1997–2000), kommen die Momentaufnahmen des Mädchens spontan und ungekünstelt rüber – Schnappschüsse, die im Selfie-Zeitalter keine besondere Aufmerksamkeit für sich reklamieren können. Was die Arbeit so faszinierend macht, ist das Kompositionsprinzip: Jedes der 48 Detailbilder besitzt ein Pendant auf der gegenüberliegenden Wand. Freilich kein hundertprozentiges Lookalike, sondern ein Foto, das Bruchteile von Sekunden später entstanden ist. Den kaum merklichen Veränderungen durch vergleichendes Sehen nachzuspüren, ist eine Herausforderung, weil man nicht beide Wände gleichzeitig ins Visier nehmen kann. Ältere Semester mögen sich an das Bilderrätsel der TV-Zeitschrift „Hörzu“ erinnern. Dort galt es, durch den Abgleich zweier nahezu, aber nicht vollkommen identischer Versionen eines Gemäldes „Original und Fälschung“ zu unterscheiden.

Roni Horn Ausstellung in Köln: Eine Retrospektive voller Facetten und Paarungen

Roni Horn Ausstellung in Köln: Eine Retrospektive voller Facetten und Paarungen

„Die Paarform“, sagt Roni Horn, „verweigert sich durch die Bedingung, doppelt zu sein, aktiv der Möglichkeit, als ein Ding an sich erfahren zu werden.“ Alles fließt – auch die Identität. Das gilt in besonderem für Roni Horn selbst, wie ihre 2008 und 2009 entstandene Serie „a.k.a.“ demonstriert: Darin arrangierte sie 30 Selbstporträts in Form von 15 Paarbildern. Die Galerie in eigener Sache reicht vom Kleinkind über das All-American Girl bis zum androgynen Erscheinungsbild der Gegenwart. „a.k.a. beinhaltet die Vielzahl in jedem von uns“, erklärt die Künstlerin. „Ich ist ein anderer“, lautet Arthur Rimbauds berühmte Formel der Selbstanalyse. Roni Horn nimmt den französischen Dichter beim Wort und macht daraus Kunst.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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