Missbrauch: Kriminologin wird neue Leiterin der Stabsstelle für Fragen des sexuellen Missbrauchs in der rheinischen Kirche

Missbrauch: Kriminologin wird neue Leiterin der Stabsstelle für Fragen des sexuellen Missbrauchs in der rheinischen Kirche

Die rheinische Kirche setzt einen wichtigen Schritt im Umgang mit dem sexuellen Missbrauch innerhalb ihrer Institutionen. Ab sofort wird eine erfahrene Kriminologin die Leitung der Stabsstelle für Fragen des sexuellen Missbrauchs übernehmen. Diese Entscheidung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Aufarbeitung vergangener Fälle von Missbrauch und zur Prävention zukünftiger Übergriffe. Die neue Leiterin bringt ihre Expertise in der Forschung und Bekämpfung von sexuellem Missbrauch ein, um die Kirche bei der Bewältigung dieser Herausforderung zu unterstützen.

Kriminologin Gillhausen übernimmt Leitung der Stabsstelle für sexuellen Missbrauch in der rheinischen Kirche

Die Kriminologin Katja Gillhausen ist neue Leiterin der Stabsstelle für Aufarbeitung und Prävention von sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche im Rheinland. Die Stabsstelle wurde 2022 eingerichtet und koordiniert alle Aktivitäten im Themenfeld sexualisierte Gewalt.

Die Erweiterung der Stelle von einer halben auf eine ganze Stelle wurde von der rheinischen Kirche am Donnerstag (4. Juli 2024) in Düsseldorf bekannt gegeben. Die Stabsstelle umfasst eine Ansprechstelle für Betroffene sowie eine Meldestelle für Verdachtsfälle.

Katja Gillhausen folgt auf Jürgen Sohn, der die Stabsstelle seit ihrer Einrichtung geleitet hatte. Er wechselt in die Abteilung „Bildung und Diakonie“ des Landeskirchenamts, wo er die neue Stabsstelle Projekte und Veranstaltungen leiten wird, die sich mit Projektaufträgen der Landessynode zur Zukunft der Kirche befassen.

Die ausgebildete Polizeikommissarin Gillhausen war bereits Ende Mai als Interventionsmanagerin zur rheinischen Kirche gekommen. Diese Stelle wird nun neu ausgeschrieben, ebenso eine weitere halbe Stelle zur Unterstützung der Aufarbeitung.

Katja Gillhausen begrüßte die personelle Verstärkung im Bereich der Prävention und Aufarbeitung. Sie wolle dem Thema „den angemessenen Nachdruck verleihen“.

Zuvor war Gillhausen bei der Polizei in Wuppertal und Krefeld tätig. Die 47-jährige Kriminologin studierte Kriminologie und Polizeiwissenschaft und arbeitete für das Polizeipräsidium Wuppertal, das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (NRW) und das Innenministerium NRW. Nach einer mehrjährigen Elternzeit kehrte sie zum Landeskriminalamt zurück, wechselte dann zum Polizeipräsidium Krefeld und war zuletzt wieder sechs Jahre für das Landesinnenministerium tätig.